Die Dorfkirche von Stralau hat einen extremen Neigungswinkel.
© Harald Baumer, VNP
Die Dorfkirche von Stralau hat einen extremen Neigungswinkel.

Baumers Berlin

Warum nach Pisa fahren: Auch in Berlin gibt es einen schiefen Turm

Den schiefen Turm von Pisa kennt fast jeder Mensch. Der schiefe Turm von Berlin dagegen ist weitgehend unbekannt. Er liegt im Osten der Stadt, auf der wunderbaren Halbinsel Stralau, die zum eher turbulenten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gehört. Wer diese Halbinsel betritt, der fühlt sich schlagartig wie im Urlaub auf dem Lande. Von jeder Stelle aus sind es nur ein paar Meter zum Wasser und nur wenige Autos sind unterwegs. Oft begegnen einem mehr Fahrräder als PKW.

Der Neigungswinkel der Dorkirche Stralau beträgt fünf Grad. Das ist deutlich mehr als in Pisa (3,97 Grad). Trotzdem wirkt der Berliner Turm auf den ersten Blick weniger schief, weil der Überhang deutlich weniger stark ist als bei dem in Pisa. Erkennen kann man es aber durchaus, dass sich der Stralauer Turm neigt. Zum Kippen soll Bombenkrater gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beigetragen haben, der nicht ordnungsgemäß aufgefüllt wurde.

Schiffe beobachten

Wer die Halbinsel besucht, der sollte nicht nur einen Blick auf die Kirche werfen. Es gibt noch einiges anderes zu sehen. Um sie herum befindet sich ein reizvoller kleiner Friedhof. Außerdem kann man den Uferweg entlang spazieren und dabei den Schiffsverkehr beobachten. Lokale zum Einkehren gibt es auch. Insofern ist alles vorhanden, was für einen angenehmen Frühlings- oder Sommertag nötig ist

Wie komme ich hin: Vom Bahnhof Ostkreuz aus auf der zentralen Berliner S-Bahn-Linie zwischen Westkreuz und Lichtenberg sind es mit dem Bus M43 nur wenige Minuten bis zur Haltestelle Alt-Stralau.

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