Hohe Auszeichnung

2,5 Millionen Euro: Erlanger Wissenschaftler Prof. Georg Schett erhält Leibniz-Preis

8.12.2022, 11:59 Uhr
Prof. Dr. Georg Schett

© Michael Rabenstein Prof. Dr. Georg Schett

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr. Georg Schett, Mediziner der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verliehen, den wichtigsten deutschen Forschungspreis. Dotiert ist der Preis mit bis zu 2,5 Millionen Euro, die Schett in den kommenden Jahren für seine wissenschaftliche Arbeit einsetzen kann. Das teilte die FAU am Donnerstag mit.

Der wichtigste deutsche Forschungspreis wird an Prof. Dr. Georg Schett (rechts) verliehen. Auf diesem Foto freut er sich mit Kollegen und Patientin über die erfolgreiche Immuntherapie. 

Der wichtigste deutsche Forschungspreis wird an Prof. Dr. Georg Schett (rechts) verliehen. Auf diesem Foto freut er sich mit Kollegen und Patientin über die erfolgreiche Immuntherapie.  © Alessa Sailer/Uni-Klinikum Erlangen

„Die FAU gratuliert Prof. Dr. Georg Schett zu seinem herausragenden Erfolg. Er ist ein exzellenter Forscher, der mit seinen Leistungen sein Fachgebiet vorantreibt und dafür sorgt, wissenschaftliche Erkenntnisse in den klinischen Alltag zu überführen. Zugleich ist er ein angesehener Klinikdirektor am Uniklinikum Erlangen und ein engagierter Vizepräsident an unserer Universität, der sich leidenschaftlich für das Thema Forschung in all seinen Facetten einsetzt – dafür schätze ich ihn sehr“, sagt Uni-Präsident Joachim Hornegger.

"Prof. Dr. Schett ist einer der international führenden Wissenschaftler im Bereich der Entzündungs- und Immunmedizin mit bahnbrechenden Erkenntnissen, wenn es um die Regulation von Entzündung und das Zusammenspiel zwischen Entzündung und Autoimmunität geht", so die FAU, "sein zentrales Thema: zu verstehen, wie sich Autoimmunerkrankungen bilden und warum sie chronisch werden".

Therapie von Immunerkrankungen

Ausgehend von klinischen Beobachtungen führt der Mediziner Grundlagenstudien durch. So konnte er in diesem Jahr die weltweit erste Therapie einer Autoimmunerkrankung, nämlich gegen Systemischer Lupus erythematodes (SLE), mit körpereigenen gen-modifizierten Immunzellen durchführen. Die Therapie führte zur Auflösung der Erkrankung. Diese Strategie „vom Klinikbett ins Labor und zurück“ bietet neue Möglichkeiten, schwere Formen von Autoimmunerkrankungen zu heilen.

Schett ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“ und leitet eine Forschungsgruppe mit dem Ziel, ein neuartiges Röntgenmikroskop zu entwickeln, um Knochenveränderungen bei Osteoporose besser verstehen zu können.

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft erkannte insgesamt vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2023 zu. Sie waren zuvor vom Auswahlausschuss aus 131 Vorschlägen ausgewählt worden und erhalten jeweils ein Preisgeld von bis zu 2,5 Millionen Euro. Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG verliehen, die Überreichung ist am 15. März 2023 in Berlin.

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