Mit einem BMW verursachte ein Mann in Ansbach innerhalb weniger Minuten gleich zwei Unfälle.
© Robert Michael/Robert Michael/dpa
Mit einem BMW verursachte ein Mann in Ansbach innerhalb weniger Minuten gleich zwei Unfälle.

Polizei kassiert Führerschein ein

Doppel-Unfall und Flucht statt Abschleppwagen: Kuriose Szene um 78-Jährigen BMW-Fahrer in Ansbach

Fahrerflucht, zwei verursachte Unfälle, knapp 30.000 Euro Sachschaden - innerhalb weniger Minuten hat ein 78-jähriger Autofahrer in Ansbach am Samstag die Polizei zweimal auf Trab beschäftigt. Am Ende kassierten die Polizisten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach den Führerschein des Seniors ein. Das berichtet ein Sprecher der Polizeiinspektion Ansbach.

Doch was war passiert? Es war gegen 12.30 Uhr, als der Mann mit seinem BMW auf der Residenzstraße unterwegs war und auf Höhe der Schlossstraße in einen Wagen vor ihm krachte. Der Audi wurde unmittelbar vorher von der 84 Jahre alten Fahrerin verkehrsbedingt heruntergebremst und stand auf der Fahrbahn.

Nach Einsätzung der Polizistinnen und Polizisten, die den Unfall aufnahmen, war der BMW "augenscheinlich nicht mehr fahrbereit". Der Sachschaden an den beiden beteiligten Fahrzeugen wird auf 4000 Euro geschätzt. Der BMW wurde in eine Seitenstraße geschoben und sollte dort von einem Abschleppdienst abgeholt werden.

Der Senior wollte nicht auf den Abschleppwagen warten

Der 78-Jährige erklärte den Polizistinnen und Polizisten, dass er sich selbst um ein Abschlepp-Unternehmen kümmern wolle. Deshalb warteten die Sicherheitskräfte nach erfolgter Unfallaufnahme auch nicht vor Ort auf den Abschleppwagen.

Doch die Polizistinnen und Polizisten schauten durchaus überrascht, als sie kurze Zeit später zu einem Unfall in der Rettistraße gerufen wurden, bei dem der Unfallverursacher laut Zeuginnen und Zeugen Fahrerflucht begangen haben soll. Bei der Aufnahme des Unfalls stellte sich heraus, dass der 78-jährige BMW-Fahrer die Fahrt mit seinem beschädigten Auto fortgesetzt hatte. Und das, obwohl er der Polizei versichert hatte, das nicht tun zu wollen.

In der Rettistraße sei der BMW auf die Gegenfahrbahn geraten und war dort mit einem Seat kollidiert, den ein 57-Jähriger steuerte. "Noch bevor er den Pflichten als Unfallbeteiligten nachkam, flüchtete er vom Unfallort", erklärt die Polizei.

Zeuginnen und Zeugen beobachteten den Senior aber dabei und so konnte der 78-Jährige von der Polizei an seiner Wohnanschrift gestellt werden. Nun entstand am BMW ein Schaden in Höhe von etwa 10.000 Euro, am Seat in Höhe von 15.000 Euro. Da gegen den 78-Jährigen ein Strafverfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet wurde, stellten die Polizistinnen und Polizisten seinen Führerschein sicher.


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