So soll die neue Außenstelle der bayerischen Landesfinanzschule mal aussehen.
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So soll die neue Außenstelle der bayerischen Landesfinanzschule mal aussehen.

Markus Söder ebnete den Weg

„Größte Baustelle aller Zeiten“: Dieses 65,7-Millionen-Projekt wird jetzt in Dinkelsbühl gebaut

Start für das 65,7-Millionen-Euro-Projekt: Der feierliche Spatenstich für den Bau einer Außenstelle der bayerischen Landesfinanzschule in Dinkelsbühl ist gesetzt.

Der Bau startet auf einem Grundstück im Westen der Stadt, nahe einem aktuell im Bau befindlichen Kino-Center und einem Hotel. Die Grundfläche erstreckt sich auf 8571 Quadratmeter. "Für uns ist dieses Projekt die größte Baustelle, die wir jemals in Dinkelsbühl hatten", sagt Dinkelsbühls Oberbürgermeister Christoph Hammer, der immerhin schon seit 2003 OB ist.

Doch was ist geplant? Der Neubau besteht aus vier dreigeschossigen Einzelgebäuden, die im Erdgeschoss durch eingeschossige Gebäudeteile verbunden sind. Es entstehen 108 Apartments mit eigenen Duschen, davon zwei barrierefreie, eine Mensa mit Küche, Verwaltungsbereiche mit Lehrerzimmer und Bücherei, ein Mehrzweck- und Prüfungsraum und mehrere Lehrsäle.

Das eingeschossige Nebengebäude bietet Platz für Fahrräder, Außengeräte und Entsorgungscontainer. In den beiden Obergeschossen befinden sich die Apartments mit Gemeinschaftsräumen, EDV Räume, Serverraum, Hausbewirtschaftung und das Lager. Überdachte, witterungsgeschützte Brücken verbinden die Einzelgebäude in beiden Obergeschossen. Das Gebäude ist teils unterkellert.

Wärmepumpen und Baustoff Holz - Landesfinanzschule in Dinkelsbühl soll klimaschonend gebaut werden

Entsprechend der Regierungserklärung "Klimaland Bayern" wird der Baustoff Holz verwendet. Auf diese Weise ließen sich mittels Hybridbauweise rund 1.700 Tonnen CO₂ binden, so geht es aus der Mitteilung der Stadt über den Spatenstich hervor.

Mit dem Einsatz einer Wärmepumpe könne die Wärmeversorgung vollständig aus regenerativen Energien erfolgen. So werde auf dem Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage errichtet, deren erzeugter Strom für den täglichen Betrieb genutzt werden solle. Die den Eigenbedarf übersteigende Energie soll in das öffentliche Netz eingespeist werden.

Zudem werden die Dachflächen, auf die Belange der Anlage abgestimmt, begrünt. Ergänzend zum Einsatz regenerativer Energien verfügten die dezentralen Lüftungsgeräte der Appartements und die zentralen Lüftungsanlagen über eine Wärmerückgewinnung.

Jetzt erfolgte der Spatenstich für das Millionenprojekt Landesfinanzschule in Dinkelsbühl.

Jetzt erfolgte der Spatenstich für das Millionenprojekt Landesfinanzschule in Dinkelsbühl. © Laura Krehn

Der Stammsitz der Landesfinanzschule Bayern ist in Ansbach. Doch auch in Dinkelsbühl als Außenstelle hat die Ausbildung eine lange Geschichte. Bereits seit 2003 wurden die Landesfinanzschüler in angemieteten Räumen im Luitpoldcenter in Dinkelsbühl unterrichtet. Von 2005 bis 2016 wurde der Unterricht aufgrund zurückgehender Ausbildungszahlen vorübergehend an den Stammsitz nach Ansbach verlegt.

Seit 2016 ist die Außenstelle wieder in Dinkelsbühl und die Schüler in verschiedenen Gaststätten untergebracht. Es studieren durchschnittlich 100 Landesfinanzschüler in Dinkelsbühl. Vor dem Baustart mussten die Verantwortlichen aber auch einiges an Geduld aufbringen. Im März 2015 hatte der heutige bayerische Ministerpräsident Markus Söder, damals noch als Finanzminister, die "Heimatstrategie" ins Leben gerufen. Verwaltungen wollte er regionalisieren, also aus städtischen Ballungszentren in den ländlicheren Raum verlegen. 2019 entstand die Idee einer eigenen Schule der bayerischen Landesfinanzschule in Dinkelsbühl.

Mehrere Städte bewarben sich. Nach Grundstücksverhandlungen, einer Machbarkeitsstudie und einem Bebauungsplanverfahren, folgte im November 2019 der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans "Sondergebiet Landesfinanzschule" in Dinkelsbühl und schon im September 2020 der Satzungsbeschluss. "Wir haben damals ein zweistufiges Verfahren mit spezieller artenschutzrechtlicher Prüfung binnen nur zehn Monaten durchgeführt", erinnert sich Christoph Hammer.

Im Februar 2020 beschloss der Dinkelsbühler Stadtrat den Grundstücksverkauf, im Januar 2024 stellte das staatliche Bauamt Ansbach den Antrag auf bauaufsichtliche Zustimmung. Alle Nachbarn sollen unterschrieben haben, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Dinkelsbühl. Nun sind alle gespannt auf ein Riesenbauwerk, an dem auch 17 Ladepunkte sowie eine Doppelladestation errichtet werden sollen - und später

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