Flucht endet in Baustelle

Mann liefert sich wilde Verfolgungsjagd auf A7 und A8: Das wirft die Polizei ihm vor

Stefan Blank

Region/Bayern

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4.3.2024, 12:23 Uhr
Zwei Polizeihubschrauber unterstützten bei der Verfolgung eines 32-Jährigen.

© Felix Hörhager, dpa Zwei Polizeihubschrauber unterstützten bei der Verfolgung eines 32-Jährigen.

Es war eine wilde Verfolgungsjagd, die sich ein 32 Jahre alter Mann in der Nacht zum Sonntag mit der Polizei lieferte. Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mitteilte, ignorierte der Mann alle Anhaltesignale der Polizei. Seine Flucht endete auf einem Forstweg, ein Unfall war der Grund. Der Mann wurde festgenommen und wie Thorsten Thamm, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen, auf Nachfrage erklärt, sitzt der 32- Jährige inzwischen in Untersuchungshaft.

Was war passiert? In der Nacht zum Sonntag war ein Fahrzeug der Polizei in Unterfranken aufgefallen, weil es zur Fahndung ausgeschrieben war. Eine Streife wollte den Wagen deshalb für eine Kontrolle auf der A7 stoppen. Doch der Fahrer drückte vehement aufs Gaspedal.

Leicht verletzt festgenommen

Der 32-jährige Mann raste mit einem Tempo von um die 200 Kilometer pro Stunde über die A7 und wechselte am Kreuz Elchingen auf die A8 Richtung Westen. Doch auf der A8 blieb der Raser nicht lange. An der Anschlussstelle Oberelchingen lenkte der Mann laut dem Polizeibericht seinen Wagen von der Autobahn ab und dann auf einen Forstweg.

Dort wollte er seine Flucht wohl fortsetzen, doch es kam zu einem Unfall. Der Mann hat dort wohl eine Baustelle nicht gesehen und demolierte den Wagen alleinbeteiligt. Der 32-Jährige wurde leicht verletzt. Polizisten nahmen ihn nahe der Unfallstelle vorläufig fest. Später wurde laut Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft angeordnet. Die lange Sperrung der Autobahn könnte damit in Zusammenhang stehen, dass Sprengstoff wohl eine Rolle gespielt haben soll, was Thorsten Thamm nicht dementierte.

Sperrung der A7 war reine Vorsicht

Auf Nachfrage gegen Mittag präzisierte Oberstaatsanwalt Thamm: Es gab einen Verdacht, dass Sprengstoff im Spiel sei. Die lange Sperrung der A7 im Bereich des Landkreises Ansbach sei eine "Vorsichtmaßnahme" gewesen.

Aber: Nach aktuellem Ermittlungsstand gab es wohl keinen Sprengstoff im Wagen oder in diesem Teilbereich der Autobahn. "Der Verdacht hat sich nicht bestätigt", sagt Thamm. Weitere Einzelheiten wollte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft aber nicht nennen. "Das ist alles Gegenstand der laufenden Ermittlungen."

Nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Details bekanntgegeben: Demnach fanden die Polizisten bei dem 32-Jährigen etwa 80 Gramm Cannabis sowie ein Einhandmesser. Doch warum gleich Untersuchungshaft? Ein Richter erließ den Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen, weil die Kriminalpolizei Memmingen "unter anderem wegen bewaffneten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Gefährdung des Straßenverkehrs und unerlaubtem Kraftfahrzeugrennen" ermittelt, erklärt die Polizei.

Zahlreiche Kräfte der Polizei im Einsatz

Beteiligt an der Verfolgungsjagd waren nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwabach Süd/West Streifen der bayerischen und der baden-württembergischen Polizei sowie der Bundespolizei. Auch zwei Polizeihubschrauber, Polizisten des bayerischen Landeskriminalamtes und des Kriminaldauerdienstes der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen waren involviert.

Der Artikel wurde um 13.23 Uhr aktualisiert.