Neubau an der Kiliani-Klinik Bad Windsheim

Ärger um Sauerstoff-Tank und Notstrom-Aggregat direkt im Bad Windsheimer Kurpark

Stefan Blank

Region/Bayern

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10.2.2023, 14:07 Uhr
Dieser Sauerstoff-Tank steht an einem Weg des Bad Windsheimer Kurparks.

© Stefan Blank Dieser Sauerstoff-Tank steht an einem Weg des Bad Windsheimer Kurparks.

Wer im mittleren Bereich des Bad Windsheimer Kurparks von Westen her in die Grünanlage, die auch Mittelpunkt der Landesgartenschau 2027 werden wird, hineinläuft, kann ihn kaum übersehen: den neuen Sauerstoff-Tank der Kiliani-Klinik. Im Stadtrat sorgte dieser nun für Unmut, eine kurze Fehlersuche folgte. Nun wollen Verantwortliche der Stadtverwaltung und der Bauabteilung der Dr.-Becker-Unternehmensgruppe zusammen eine Lösung finden. Das Ziel für den Tank sowie ein Notstromaggregat: eingrünen und optisch aufwerten.

„Es ist schon eine Frechheit, so einen Tank mitten unseren Kurpark zu stellen und auch noch mit einem Werbebanner zu versehen.“ Im Sitzungssaal des Rathauses gab es erst einmal ein wenig Polemik von Drittem Bürgermeister Ronald Reichenberg (SPD), der letztlich aber auch dafür plädierte, das Gespräch zu suchen.

Altbürgermeister hakt bei Stadtbaumeister nach

Altbürgermeister Wolfgang Eckardt von der FWG wollte von Stadtbaumeister Ludwig Knoblach, der die "isolierte Befreiung von Festsetzungen des Bebauungsplanes" im Rat vorgestellt hatte, wissen, ob das, was jetzt im Kurpark zu sehen ist, im Bauantrag zu erkennen gewesen sei. Knoblach sagte darauf, er habe es „nicht erkannt oder nicht erkennen können“. Und: „Eine Teilschuld liegt da eventuell bei mir.“

Mit hochmoderner Technik sind die neuen Patientenzimmer in der Neurologischen Früh-Reha-Abteilung der Kiliani-Klinik ausgestattet.

Mit hochmoderner Technik sind die neuen Patientenzimmer in der Neurologischen Früh-Reha-Abteilung der Kiliani-Klinik ausgestattet. © Stefan Blank, NN

Wolfang Eckardt hakte in diesem Punkt direkt nach: „Hat es das im Bauantrag gegeben oder nicht?“ Worauf Knoblach antwortete: "Soweit ich mich erinnern kann, ja. Aber es war nicht in dieser Höhe zu erkennen.“

Später, nach einer weiteren Durchsicht der Bauanträge, erklärte Ludwig Knoblach, dass Errichtung von Notstrom-Aggregat und Sauerstoff-Tank dort nicht enthalten waren. Es war einfach nicht drin", sagte er gegenüber unserem Medienhaus.

In Bezug auf die Großbaustelle der Kiliani-Klinik sowie der angekündigten Baumaßnahme der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Klinik Zur Solequelle ergriff noch Rainer Volkert (CSU) das Wort. „Es wird so sein, dass sowohl die Awo als auch das jetzt einen Teil unseres Kurparks verunstaltet und damit müssen wir wohl leben.“

Neue Zimmer sind fast fertig

Deutlich wurde in der Diskussion aber, dass die Stadt die Sache mit dem Tank und dem Aggregat nicht so einfach durchgehen lassen will, auch wenn die Dr.-Becker-Gruppe ein langjähriger und guter Partner der Stadt sei. Der Rat stand vor der Frage, ob dem Antrag stattgegeben und das gemeindliche Einvernehmen erteilt werden soll. Die Prüfung der baurechtlichen Genehmigung liegt aber ohnehin beim Landratsamt.

Die Kiliani-Klinik der Dr.-Becker-Unternehmensgruppe liegt direkt im Bad Windsheimer Kurpark.

Die Kiliani-Klinik der Dr.-Becker-Unternehmensgruppe liegt direkt im Bad Windsheimer Kurpark. © Stefan Blank, NN

"Zwingend notwendig für für den Betrieb der neuen neurologischen Frührehabilitations-Station" nennt Stefanie Zerres von der Kommunikations-Abteilung der Dr.-Becker-Unternehmensgruppe den Bau von Sauerstoff-Tank und Notstromaggregat. Im Inneren des Neubaus fehlen laut Zerres zudem nur noch kleine Restarbeiten. Neben einer neuen physikalischen Therapieabteilung und einem Bewegungsbad ist vor allem die neue hochmoderne Neurologische Phase-C-Reha bald ein Alleinstellungsmerkmal der Reha-Klinik.

An den Standorten von Sauerstoff-Tank und Notstromaggregat gibt es wohl nichts mehr zu rütteln. Die Räte einigten sich auf den Vorschlag der Verwaltung um Stadtbaumeister Knoblach. Stadt-Verantwortliche sollen demnach weitere Gespräche mit der Bauabteilung der Unternehmensgruppe um Architektin Christine Neuhaus führen, um den optischen Eindruck durch Begrünung zu verbessern. Dass diese bereits laufen, bestätigte auch Stefanie Zerres. Auch die Verlegung eines Weges wurde in diesem Zusammenhang ins Spiel gebracht.

Mit diesem Plan wurde der Fall in der Sitzung des Bad Windsheimer Stadtrates veranschaulicht.

Mit diesem Plan wurde der Fall in der Sitzung des Bad Windsheimer Stadtrates veranschaulicht. © Günter Blank

Ein Termin für eine Video-Gesprächsrunde ist für Donnerstag, 14. Februar, angesetzt. In der März-Sitzung des Stadtrates soll das Thema dann erneut auf die Tagesordnung kommen.

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