
Überwältigende Mehrheit
Bangen um das Deutschlandticket: Eine Umfrage der Nutzer zeigt eindeutige Ergebnisse
Es zeichnet sich ein klares Bild ab: Das Deutschlandticket ist beliebt und soll - wenn es nach den Nutzern geht - weiter angeboten werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Deutschlandticket-Kunden im Auftrag des Bündnisses sozialverträgliche Mobilitätswende, einem Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden. 88,1 Prozent der bayerischen Befragten sprachen sich dafür aus. Bei den Reisenden im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in ganz Deutschland sieht das nicht anders aus. Hier gaben 89,3 Prozent an, eine langfristige Fortführung des Tickets sei ihnen wichtig oder sehr wichtig. Insgesamt haben rund 13,5 Millionen Menschen ein Deutschlandticket.
Für die Verkehrsministerkonferenz in Nürnberg am Mittwoch und Donnerstag haben die Reisenden vor allem einen Wunsch: eine Einigung zwischen Bund und Ländern, um eine langfristig günstige Finanzierung des Angebots zu sichern.
Umfrage in Bayern: Das sagen die Deutschlandticketnutzer
Die Befragten gaben an, dass die Abschaffung des Deutschlandtickets erhebliche finanzielle Auswirkungen auf sie hätte. Für mehr als zwei Drittel von ihnen aus Bayern würden die Mobilitätskosten steigen. Mehr als ein Viertel von ihnen würde ohne dieses Ticket Fahrten reduzieren.
Für den Klimaschutz ist das Deutschlandticket ebenfalls relevant. Rund 44 Prozent der Kunden sagten, eine Abschaffung des Tickets hätte zur Folge, dass sie wieder häufiger ins Auto steigen würden.
Nach Meinung der Befragten sollte das Ticket nicht nur bleiben, zusätzlich sollte auch der ÖPNV gestärkt werden. Mehr Verlässlichkeit (46,3 Prozent), ein konsequenter Ausbau (39,9 Prozent) und eine bessere Anbindung ländlicher Regionen (35,8 Prozent) - das alles würde den ÖPNV für die Befragten deutlich attraktiver machen.
Das wären die Folgen einer Abschaffung des Deutschlandtickets
Besonders für Menschen mit geringem Einkommen, fügt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hinzu, wäre die Abschaffung des Deutschlandtickets problematisch. Da die Lebenshaltungskosten ohnehin stetig stiegen, seien viele Menschen dringend auf finanzielle Entlastung angewiesen. Ohne das günstige Angebot entstünde eine gesellschaftliche Schieflage. „Das Deutschlandticket ist mehr als nur ein Fahrschein – es ist der Schlüssel zu sozialer Teilhabe für viele Beschäftigte", so Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern. "Es entlastet Millionen Menschen und ermöglicht Mobilität unabhängig vom Geldbeutel."
Das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende Bayern sieht ebenfalls Potenzial zur Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs. Die neuen finanziellen Spielräume in Folge der Grundgesetzänderung könne man nutzen, um den ÖPNV auszubauen sowie die Verlässlichkeit zu gewährleisten. Eine Finanzierung müsse dauerhaft und ausreichend gesichert werden.
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