Weitere Festnahmen

Bericht: Bayerische Klima-Demonstrantin in Haft - kurz zuvor noch in Nürnberg aktiv

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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30.8.2023, 11:30 Uhr
Vor wenigen Tagen erst blockierte sie in Nürnberg noch eine Straße: Jetzt ist Anja Windl (Mitte) laut einem Medienbericht vorübergehend in Präventivhaft.

© Letzte Generation Vor wenigen Tagen erst blockierte sie in Nürnberg noch eine Straße: Jetzt ist Anja Windl (Mitte) laut einem Medienbericht vorübergehend in Präventivhaft.

Sie gilt als eine der bekanntesten Klima-Demonstrantinnen Deutschlands. Anja Windl, 26 Jahre, Psychologie-Studentin. Ursprünglich kommt sie aus dem bayerischen Straubing, derzeit studiert sie jedoch noch im Nachbarland aus Österreich. Weil sie dem Weltstar durchaus ähnlich sieht, erhielt Windl einst von der „Bild“-Zeitung den Titel „Klima-Shakira“ – spätestens jetzt war sie der ein oder anderen Beobachterin oder Beobachter wohl bundesweit ein Begriff. Erst kürzlich nahm die 26-Jährige auch an einem Protestzug in Nürnberg teil. Die Aktion sorgte zusätzlich für Brisanz und Aufsehen, da sie nur Stunden nach dem teilweise dramatischen Unwetter in der Stadt aufgeführt wurde. Noch während die Aufräumarbeiten rund um Nürnberg und das Stadtgebiet liefen, blockierten zahlreiche Menschen eine Hauptverkehrsader. Der Tenor damals: Müsse man wirklich genau jetzt demonstrieren, wo doch alle Einsatzkräfte sowie Retterinnen und Retter durch das Unwetter gebunden und am absoluten Limit angekommen sind? Hunderte Helfer hatten die Nacht kein Auge zugemacht.

Zuvor spitzte sich die Situation teilweise dramatisch zu: So mussten unter anderem zwei Babys in Nürnberg aus den Fluten gerettet werden. In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu Demonstrationen quer durch die Bundesrepublik. Häufig mit dabei: Die 26-jährige Windl. So zeigen Bilder immer wieder, wie sie an verschiedenen Orten Deutschlands mit auf den Straßen sitzt.

Bis knapp Mitte des kommenden Monats ist damit nun jedoch abrupt Schluss. Laut übereinstimmenden Medienberichten wurde die Bayerin nun vorübergehend mit zwei weiteren Personen in die sogenannte Präventivhaft genommen. Dies habe eine Haftrichterin nun so beschlossen. Konkret gelte die Haft aktuell bis zum 12. September 2023. Der Grund laut Polizei: Nach wiederholter Begehung von Straftaten (Nötigung und versuchte Nötigung) solle nun die Begehung weiterer Straftaten verhindert werden. Drei Personen (eine 26-jährige Frau aus Straubing, eine 43-jährige Frau sowie ein 64-jähriger Mann aus Berlin) seien vergangenen Montag noch an mehreren Blockadeaktionen der Letzten Generation beteiligt gewesen. Laut „bild.de“ handele es sich bei der 26-Jährigen eben um Anja Windl.

Mittlerweile gab auch die Letzte Generation die Namen der drei Personen Preis. Laut eigenen Angaben der Organisation handele es sich auch hier unter anderem um Anja Windl. Kurz vor ihrer Festnahme kündigte die 26-Jährige noch an, an verschiedenen Orten im Freistaat Bayern an Demonstrationen teilzunehmen. Gegenüber dem „Springer“-Verlag erklärte sie dazu: „Ich komme ja aus Bayern, da ist es mir natürlich ein Anliegen, hier aktiv zu sein, quasi als Protest gegen die Politik von Markus Söder, der es tatsächlich fertiggebracht hat, nur fünf Windkrafträder gebaut zu haben.“ So berichtet „bild.de“ weiter, dass Österreich sogar darüber nachdenkt, die 26-jährige Aktivistin nach Deutschland auszuweisen. Die persönliche Geschichte von Anja Windl ist mit der Präventivhaft nun vorerst auf jeden Fall um eine Episode reicher.

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