Gegen Richtlinien verstoßen
Drachenlord offline: Plattform sperrt alle Kanäle des Youtubers
nordbayern.de
Dort, wo sonst die Videos des Youtubers Drachenlord aus Mittelfranken erscheinen, prangt jetzt ein rotes Banner auf weißem Grund. "Dieses Konto wurde gekündigt, da es gegen die Nutzungsbedingungen von YouTube verstoßen hat." Wer nach den Drachenlord-Kanälen auf Youtube sucht, wird nicht mehr fündig, entsprechende Google-Treffer laufen ins Leere.
Youtube-Kanäle geschlossen
Auf Nachfrage bestätigt die Plattform die Sperrung. "Nach Überprüfung haben wir fünf mit 'DrachenLord' verbundene Kanäle geschlossen, weil sie unsere Nutzungsbedingungen umgangen haben", sagt ein Sprecher.
Der Grund: Der betreffende Account sei mit einem aktiven Strike belegt gewesen. So nennt man auf Youtube eine Verwarnung. Rainer Winkler, wie der Drachenlord mit bürgerlichem Namen heißt, hatte gegen die Plattform-Richtlinien zu Nacktheit und sexuellen Inhalten verstoßen. Deswegen der Strike, verbunden mit einer siebentägigen Upload-Sperre.
Die umging Winkler allerdings, indem er auf einem seiner anderen Kanäle ein Video veröffentlichte. Seitdem ist der Account des Youtubers nicht mehr erreichbar. Betroffen sind neben seinem Hauptkanal auch der Vlog-Channel und drei kleinere Kanäle.
Winkler selbst sagt dazu auf Nachfrage, er sei noch mit Youtube im Gespräch. Der Strike sei seiner Meinung nach ungerechtfertigt. Wenn es zu keiner Einigung komme, sei er bereit, gerichtlich gegen die Entscheidung der Plattform vorzugehen.
In der Zwischenzeit nutzt der Drachenlord unter anderem die Social-Media-Plattform TikTok, um Videos zu veröffentlichen. Es könne sein, dass er seinen Youtube-Auftritt nicht wiederbekomme, sagt er dort. Dann könne er aber auf andere Plattformen ausweichen. Er spiele auch mit dem Gedanken, sich ganz aus dem Internet zurückzuziehen.
Konflikt zwischen Drachenlord und seinen Hatern schwelt seit Jahren
Der Youtuber ist vor allem wegen anhaltender Konflikte mit seinen Kritikern bekannt. Die Auseinandersetzungen finden nicht nur im Internet statt. Jahrelang gerieten der Drachenlord und seine Hater auch in seinem ehemaligen Wohnort Altschauerberg aneinander. Täglich reisten dort Fremde an, um Winkler zu "besuchen". Lautstarke Wortgefechte waren an der Tagesordnung, immer wieder kam es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen. Winkler ist deshalb bereits mehrfach vorbestraft, erst im Frühjahr wurde er wegen Körperverletzung und Beleidung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Anfang des Jahres verließ Winkler Altschauerberg, sein Haus wurde abgerissen, sein Aufenthaltsort ist momentan unbekannt. Zuletzt beschlagnahmten Ermittler sämtliche Geräte des Drachenlord, gegen ihn wird wegen des Verdachts auf die Verbreitung von gewalt- und tierpornografischen Inhalten ermittelt. Die Ermittlungen sind laut der zuständigen Staatsanwaltschaft in Stuttgart noch nicht abgeschlossen.
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