Das Priestergrab am Herzogenauracher Friedhof.
© Manfred Welker
Das Priestergrab am Herzogenauracher Friedhof.

Traditionelle Zeremonie

Friedhofsgang an Allerheiligen: Gläubige in Herzogenaurach gedenken ihrer Verstorbenen

An Allerheiligen versammeln sich traditionell die Gläubigen in Herzogenaurach, um ihrer Verstorbenen zu gedenken. Die Friedhöfe stehen im Fokus dieses besinnlichen Feiertags. Hier werden die Gräber "gerichtet", jeder versucht, mit einem besonders "schmucken" Grab, diesen Feiertag zu begehen.

Der Friedhof an der Erlanger Straße, der 1827 eingeweiht wurde, beherbergt zahlreiche Familien- und Einzelgräber sowie eine Kapelle, die 1876 auf Initiative des Färbers Friedrich Mayer entstand. Diese Kapelle, deren Altarbilder Stadtpfarrer Michael Störcher gestaltete, ist ein zentrales Element, ihre Glocke begleitet die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg.

Auf dem Friedhof erinnert ein Granitobelisk an den österreichisch-preußischen Krieg von 1866 und den französisch-deutschen Krieg von 1870/1871. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Priestergrab. Dort sind die Seelsorger der Herzogenauracher Stadtpfarrei und Priester aus Herzogenaurach bestattet, darunter Anselm Baier, Michael Störcher und jüngst Fritz Fröhlich und Theo Herold.

In der Krypta der Marienkapelle wurden am 23. Oktober 1932 Tafeln eingeweiht, die an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnern. Auch der Zweite Weltkrieg wird hier mit Gedenktafeln für die Gefallenen und Vermissten aus Herzogenaurach abgebildet.

Zur Friedhofsgeschichte gehört zudem das 1896 errichtete Leichenhaus, das nach rund 60 Jahren einer neuen Aussegnungshalle im Jahr 1956 Platz machte. Ein Umbau im Jahr 1977 ersetzte die Empore durch Buntfenster, die noch heute die Halle zieren.

An Allerheiligen besuchen die Gläubigen traditionell die Gräber der Verstorbenen.

An Allerheiligen besuchen die Gläubigen traditionell die Gräber der Verstorbenen. © Manfred Welker

Allerheiligen (1. November) wird mit einem Friedhofsgang ab 14 Uhr auf dem Alten und dem Neuen Friedhof begangen, begleitet von den Geistlichen der katholischen Pfarreien. Es werden unter anderem das Priestergrab, das Schwesterngrab und die Gräber bedeutender Herzogenauracher besucht. Damit soll vor allem die Erinnerung an die Verstorbenen wachgehalten werden. Ein weiterer Friedhofsgang findet um 15.30 Uhr in Niederndorf statt.

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