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Die Uferschnepfe ist in der Region quasi verschwunden. (Symbolbild)
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Die Uferschnepfe ist in der Region quasi verschwunden. (Symbolbild)

Schutzgebiet ausweiten

Geplantes Wellnesshotel bei Adelsdorf: LBV fordert „Wiedervernässung des Feuchtgebiets“

Im Vorfeld des Ratsentscheids in der Gemeinde Adelsdorf am 29. Juni zum geplanten Wellnesshotel, hat sich der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) positioniert.

Eine Änderung des Flächennutzungsplanes sei abzulehnen, weil er Zersiedelung fördere und den Lebensraum bedrohter Arten zerstöre, heißt es in einer Pressemitteilung. „Der LBV warnt eindringlich vor den negativen Folgen des geplanten Baus eines Wellnesshotels in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets Ziegenanger bei Adelsdorf“, heißt es.

Ein Hotel an dieser Stelle wäre „ein massiver Eingriff in das Landschaftsbild, forciert den Flächenverbrauch und ist ein klarer Schritt hin zur weiteren Zersiedelung unserer Heimat“, wird Christoph Daniel, LBV-Vorsitzender der Kreisgruppe Erlangen, zitiert.

Die geplante Bebauung des Ackers zwischen Neuhaus und Heppstädt würde gegen das „Anbindegebot“ verstoßen, also gegen das Prinzip, nur im Anschluss an bestehende Siedlungen zu bauen. Der LBV befürchte einen „Präzedenzfall“ für weitere Bauprojekte mitten in der Landschaft.

Geplantes Wellnesshotel bei Neuhaus: Keine Wiesenbrüter auf Baufläche

Es seien laut LBV auf der geplanten Baufläche selbst zwar keine wiesenbrütenden Vogelarten nachgewiesen worden, jedoch sehe man „erhebliche indirekte Auswirkungen durch den Bau auch im weiteren Umfeld der geplanten Hotelanlage“, etwa durch Licht und Lärm.

Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel oder die Uferschnepfe seien in der Region in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Hauptursache ist laut LBV der Verlust geeigneter Feuchtwiesen. Hier müsse gegengesteuert werden. „Das Ziegenanger-Gebiet ist zu klein, zu isoliert und zu gefährdet. Wir brauchen eine Erweiterung der Schutzfläche und konkrete Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung“, so Daniel.

Der LBV fordere „eine Wiedervernässung des Feuchtgebiets, die Schaffung von Offenbodenstandorten, eine extensive Beweidung für die Artenvielfalt sowie Zäune zum Schutz vor Prädatoren wie Füchsen und freilaufenden Hunden“. Damit könne man die Zukunft des Ziegenangers als Brutgebiet schützen.

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