Ausgeben und einnehmen – und einnehmen und ausgeben: Bei der Stadt Forchheim klafft zwischen diesen beiden Punkten jetzt eine große Lücke. Zumindest steht es so in den Finanzplänen fürs nächste Jahr.
© imago images / CHROMORANGE
Ausgeben und einnehmen – und einnehmen und ausgeben: Bei der Stadt Forchheim klafft zwischen diesen beiden Punkten jetzt eine große Lücke. Zumindest steht es so in den Finanzplänen fürs nächste Jahr.

Der Standpunkt

Forchheim und das Elf-Millionen-Loch in der Kasse: Darfs noch a weng weniger sein? Ein Kommentar

Schon die Kämmerei betont: Forchheim ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht, die Bevölkerung wächst rasch, ebenso die Wirtschaftskraft. Insofern ist eine deutliche Personalmehrung in der Stadtverwaltung nicht nur unumgänglich: Sie ist sogar gewünscht, um den gestiegenen Anforderungen und Ansprüchen eines florierenden Oberzentrums gerecht zu werden.

Dadurch steigen die Personalkosten zwangsläufig. Dass sie in Forchheim zuletzt so drastisch zugenommen haben, ist auch ein Symptom dafür, dass hier in der Vergangenheit viel verschlafen, verschoben und verpasst wurde. Sei es, wie es will: Einsparungen sind angesichts eines Elf-Millionen-Defizits selbstverständlich nötig – fürchtet man hier doch inzwischen das Schuldenmachen so sehr wie der Ministerpräsident das Gendern.

Aber, und das gehört auch zur Wahrheit, schon die Steuereinnahmen 2023 werden erneut höher ausfallen als im laufenden Haushaltsansatz veranschlagt. Und würde man für nächstes Jahr einfach einen höheren Ansatz wählen, würde der Haushalt 2024 gleich viel besser ausschauen – ein simpler formaler Akt, der gleichwohl eine ganz andere psychologische Wirkung hätte als die allgemeinen Unkenrufe weiterer, christsozial dominierter Teile des Stadtrats. Doch das ist eben nicht gewollt.

Öffentlich zur Schau gestellter Konservatismus (wahlweise auch Pessimismus) in der behördlichen Finanzverwaltung ist so deutsch wie Bier und Bratwurst: Es gilt die überstrapazierte Mär des "vorsichtigen Kaufmanns" stets vor sich herzutragen wie eine Monstranz des Monetären.
Denn dann kann man sich umso mehr freuen (und vor allem umso mehr profilieren), wenn es am Ende (und insgeheim erwartungsgemäß) gar nicht so schlimm kommt.

Sobald es ums Geld geht, gilt nämlich seit jeher auch der Grundsatz: A weng Augenwischerei muss eben schon auch sein.

Keine Kommentare