
Schlepper machen sich zu Sammelstellen auf
Großkundgebung der Bauern in Nürnberg: Worauf sich Menschen im Landkreis Forchheim einstellen müssen
Auf den Demonstrationszug am Montag, folgt am Freitag, 12. Januar, die nächste Protestrunde der Landwirtinnen und Landwirte. Um 11 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Volksfestplatz in Nürnberg geplant, zu der sich auch Bauern aus dem Landkreis Forchheim auf den Weg machen.
Allerdings auf andere Weise als ursprünglich geplant: "Wir wollten auf die Autobahn gehen, um den Schlepperverkehr von den Landstraßen zu kriegen. So, dass auch eine große Anzahl aus Oberfranken und unserem Landkreis zentral über die Autobahn auf der rechten Spur nach Nürnberg gefahren wäre", sagt Hermann Greif, oberfränkischer Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes.
Polizei genehmigt Autobahn-Konvoi nicht
Dagegen hat die Polizei ein Veto eingelegt. Greif vermutet den noch bis Freitagabend, 18 Uhr, andauernden Bahnstreik und die damit volleren Autobahnen als Grund. "Das verstehen wir auch und akzeptieren diese Entscheidung." Jetzt würden sich die Bauern in getrennten Kleingruppen auf den Weg zu den sieben Sammelstellen - im nördlichen Gebiet sind das Kalchreuth und Buch - rund um Nürnberg aufmachen, um dann gemeinsam um 6.30 Uhr in großen Einheiten in Richtung Protestgelände aufzubrechen.
"Auf der Autobahn wäre ein gesammelter Konvoi natürlich wesentlich schneller weitergekommen und es wäre zu weniger Verkehrsbehinderungen gekommen als auf dem Weg durch die kleinen Dörfer", sagt Greif. "Aber so ist es jetzt."
Wo genau es wie zu Verkehrsbehinderungen kommen könnte, ließe sich nicht konkret sagen. Klar ist aber, es werden einige Schlepper vor 6.30 Uhr auf dem Weg nach Kalchreuth oder Buch sein - und das wird auf den Straßen spürbar sein. Die Autobahn aber bleibt frei. Das Landratsamt Forchheim informiert, dass entsprechend auch mit Einschränkungen im Buslinienverkehr und in der Schülerbeförderung im gesamten Landkreis zu rechnen is, es zu Verspätungen und teilweise Ausfällen von Fahrten kommen könne.
Greif betont, dass die protestierenden Landwirte es nicht darauf anlegen, die Menschen zu ärgern, sondern beweisen wollen, "wie groß der Druck und die Wut im Bauch der Bauern ist." Aktuell überwiege die Solidarität, von allen Seiten käme Unterstützung.
So viele Teilnehmende werden aktuell geschätzt
Der Bezirkspräsident rechnet mit hunderten, teils mehr als 1000 Schleppern, die sich von jedem Sammelpunkt auf den Weg nach Nürnberg machen. Schon von den Forchheimer Gruppen wisse er von hunderten Schleppern, die sich beteiligen. "Alleine aus Oberfranken werden wir da schon eine gewaltige Menge von Schleppern haben, die runterfahren."
Für die Kundgebung in Nürnberg seien aktuell zwischen 5000 und 6000 Anmeldungen eingegangen. Greif rechnet mit deutlich mehr: "Wahrscheinlich wird es uns gehen wie am Montag in Bamberg: Da hatten wir 500 Anmeldungen und am Ende waren es 1000."
Fest steht laut Greif: Nach der Kundgebung in Nürnberg geht es am Montag nach Berlin. Die vier Busse seien in kürzester Zeit voll gewesen.
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