Höchstes Risiko

Neunkirchen: Wie der ADAC mit Rauschbrillen junge Fahrer warnt

vnp

3.11.2023, 14:57 Uhr
Damit es gar nicht erst zum Unfall kommt, will der ADAC gezielt junge Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.

© Carsten Rehder/dpa/Symbolbild Damit es gar nicht erst zum Unfall kommt, will der ADAC gezielt junge Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.

Eine Verkehrssicherheitsaktion des ADAC Nordbayern für Schüler

„Klar kann ich mit dem bisschen Alkohol noch Autofahren“, eine Schmerztablette wird meine Reaktionsfähigkeit schon nicht beeinflussen“. So oder so ähnlich denken viele – vor allem jugendliche Kraftfahrer – und setzen sich ans Steuer. Dass sie damit Menschenleben aufs Spiel setzen, erkennen sie meist erst, wenn es zu spät ist.

Höchstes Risiko im Verkehr

Laut ADAC haben 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Im Jahr 2019 verunglückten in Deutschland insgesamt 59.384 junge Männer und Frauen dieser Altersgruppe im Straßenverkehr, 363 junge Erwachsene wurden getötet. Damit waren 15,5 Prozent aller Verletzten und 11,9 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr im Alter von 18 bis 24 Jahren, obwohl nur jeder Dreizehnte der Gesamtbevölkerung dazu zählte.

Ein Verkehrssicherheitsprogramm des ADAC Nordbayern „Drogen im Straßenverkehr“ im Rahmen der schulischen Verkehrserziehung setzt hier an. "Nur wer selbst sieht, wie sich Fehler am Steuer auswirken können, wird sich künftig vorsichtiger verhalten", heißt es in der Pressemitteilung des ADAC.

Am 10. November findet die Aktion an der Mittelschule in Neunkirchen statt. Zwei ADAC-Trainer zeigen den Teilnehmern in Theorie und Praxis die Gefahrensituationen, bei denen es immer wieder zu Unfällen kommt. So erleben die Schüler als aktive Teilnehmer und Zuschauer Auswirkungen von Drogen im Straßenverkehr wie Cocktails, Cannabis und Co.

Lernen mit der "Rauschbrille"

Dies werde laut ADAC durch den Einsatz von speziellen „Rauschbrillen“ auch 13- bis 17-jährigen Schülern veranschaulicht. Phänomene wie Gleichgewichtsverlust und „Doppeltsehen“ lassen sich in einem Laufparcours simulieren.

Die für Schulen kostenfreie Aktion dauert für eine Klasse 90 Minuten. Angeboten wird das Programm an Haupt-, Real- und Berufsschulen sowie an Gymnasien.

Die besondere Gefährdung der 18- bis 24-Jährigen werde nach Angaben des ADAC deutlich, wenn die Daten auf auf die Einwohnerzahlen bezogen werden: Je 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe verunglückten demnach 942 junge Erwachsene im Straßenverkehr - mehr als das Doppelte des Durchschnittswertes für die Gesamtbevölkerung.

Jugendliche würden zu einer sehr hohen Risikobereitschaft neigen. Das Ausprobieren der eigenen Grenzen stehe oft im Vordergrund, dazu komme die geringe Fahrpraxis. Leichtsinn und Unwissenheit über die Folgen eines Unfalls seien weitere negative Fakten.

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