Stadt will Bauplan streichen

Weil nichts passiert: Kommt das Philosophenviertel in Forchheim nun doch nicht?

Philipp Peter Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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6.10.2022, 11:53 Uhr
Wird es nun doch nichts mit dem Philosophenviertel? Die Stadt erhöht den Druck auf den Bauinvestor.

© Philipp Rothenbacher Wird es nun doch nichts mit dem Philosophenviertel? Die Stadt erhöht den Druck auf den Bauinvestor.

In der nächsten öffentlichen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses (PLUA) der Stadt Forchheim am 11. Oktober gibt es einen Punkt, der hellhörig macht: die Aufhebung des "vorhabenbezogenen Bebauungs- und Grünordnungsplans" für das alte Jahn- und ATSV-Gelände sollen die Stadträte beschließen.

Mit anderen Worten: Die Planungen für das Mega-Projekt "Philosophenviertel" sollen notfalls gestrichen werden – weil der Investor augenscheinlich untätig geblieben ist. Und, weil gesetzliche Fristen verstrichen sind. Denn eine Baugenehmigung (oder eben der vorhabenbezogene Bebauungsplan) ist mit der Verpflichtung für den Investor verbunden, innerhalb einer bestimmten Frist auch tatsächlich mit dem Bau zu beginnen.

Schon 2020 habe der damalige Investor, die Hamburger Investorenfirma Dignus, um eine Fristverlängerung um ein Jahr gebeten, die Stadt habe zugestimmt, heißt es in der Plua-Sitzungsvorlage. Im Oktober 2021 habe es einen weiteren Antrag auf Fristverlängerung gegeben – dem die Stadt dann aber nicht mehr zustimmte, sondern auf eine zeitnahe Umsetzung pochte. Zwischenzeitlich ist ein neuer Investor aus Österreich in das Projekt eingestiegen.

"Zuletzt hat die Stadt Anfang August 2022 erneut zur Umsetzung des genehmigten Vorhabens aufgefordert und bisher keine Rückmeldung erhalten", so die Stadtverwaltung. Die gesetzlichen Vorgaben seien dazu klar: "Falls sich innerhalb des Verfahrens keine konkrete Realisierung des Vorhabens abzeichnet, ist es das Ziel der entschädigungsfreien Aufhebung des vorhabenbezogenen Baurechtes, mit Rücknahme des Baurechts den ursprünglichen planungsrechtlichen Zustand wiederherzustellen."

Mehr als 320 Eigentums- und Mietwohnungen in rund einem Dutzend Gebäuden, samt Parkhäusern, Kita, Arztpraxen und Nahversorger sind für das Philosophenviertel geplant.

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