Kapazitäten waren zuletzt heruntergefahren
Großer Andrang: Lange Schlangen vor den Impfzentren in der Region
11.11.2021, 09:25 UhrVon Fürth bis Weißenburg, Erlangen bis Schwabach, Forchheim bis Nürnberg - überall in der Region ist derzeit vor den Impfzentren das gleiche Bild zu beobachten: Es bilden sich lange Schlangen von Wartenden, die eine Corona-Impfung haben wollen.
Bayern hat erneut den Katastrophenfall ausgerufen
Nachdem der Freistaat zuletzt die Kapazitäten der Impfzentren angesichts der geringen Nachfrage heruntergefahren hat, hat sich die Situation innerhalb kurzer Zeit gedreht: Die Infektionslage spitzt sich zu, Bayern hat erneut den Katastrophenfall ausgerufen, in vielen Kliniken sind keine Intensivbetten mehr frei, immer regionale Hotspots haben mit Inzidenzen in hohen Hunderterbereichen zu kämpfen.
Seit die Krankenhausampel in Bayern in dieser Woche auf Rot gesprungen ist, gilt in vielen Bereichen zudem die 2G-Regelung – geimpft oder genesen, sie betrifft etwa Kultur- und Sportveranstaltungen, Kinos, Theater, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Museen. Hinzu kommt die 3G-Regel am Arbeitsplatz, die überall dort gilt, wo mehr als zehn Personen arbeiten.
Lange Warteschlangen vor den Impfzentren
Dass in Anbetracht dessen wieder deutlich mehr Nachfrage nach Corona-Impfungen herrscht, führt vielerorts zu Engpässen - nicht beim Impfstoff, sondern bei den Kapazitäten der Impfzentren.
In Nürnberg, wo erst diese Woche ein neues Impfzentrum am Plärrer eröffnet hat, harrten einige Impfwillige über zwei Stunden aus, bis sie an die Reihe kamen. Ähnliches war vor dem Weißenburger Impfzentrum in der Wildbadstraße zu beobachten, wo Impfwillige ebenfalls lange warten mussten.
Auch das Fürther Impfzentrum verzeichne seit zwei Wochen eine merklich steigende Nachfrage nach der Schutz-Impfung, in der Rosenstraße und auch an den mobilen Stationen, sagte Landratsamtssprecher Christian Ell.
Vor dem Schwabacher Impfzentrum in der Huttersbühlstraße bildeten sich ebenfalls lange Schlangen. „So einen Andrang hatten wir seit Wochen nicht mehr“, berichtete Jürgen Ramspeck, der Pressesprecher der Stadt. Die große Resonanz führte auch hier zu längeren Wartezeiten - und zu teils lautstarker Kritik an der Organisation.
Der Schwabacher Oberbürgermeister Peter Reiß und Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht nahmen das Team des Impfzentrums gegen die Kritik ausdrücklich in Schutz. „Seit Wochen war die Botschaft des Gesundheitsministeriums, die Öffnungszeiten der Impfzentren zu reduzieren. Und jetzt kommt plötzlich diese Nachricht. Über Nacht konnten wir beim besten Willen nicht mehr reagieren“, so Engelbrecht.
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Auch Sebastian Weiß, Leiter des Forchheimer Impfzentrums, zeigte sich Anfang der Woche über das Vorgehen der Politik irritiert: "Wir mussten die Öffnungszeiten des Impfzentrums zum 1. Oktober um 75 Prozent reduzieren, jetzt - nur vier Wochen später - soll es vermutlich wieder hochgefahren werden." Und in der Tat: Am Dienstag hat die Staatsregierung wenig überraschend angekündigt, die Kapazitäten wieder hochzufahren.
Corona-Impfung: Terminvereinbarung wird empfohlen
Doch auch das braucht Zeit. Vom Ministerium sei vorgegeben, dass man für das Wieder-Hochfahren des Impfzentrums eine Vorlaufzeit von vier Wochen brauche, so der Leiter der Forchheimer Impfzentrums. "Wir gehen aber davon aus, dass wir das schneller schaffen", sagte Weiß, "denn jetzt wären Impfungen wichtig." Vermutlich müsse aber wieder Personal eingestellt werden, wie viele Mitarbeiter - das wiederum hänge davon ab, wie lang das Impfzentrum wieder geöffnet sein soll.
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Waren zuletzt oftmals Impfungen ohne Termin möglich, reagieren die Einrichtungen aktuell auf den größeren Andrang. Das Schwabacher Impfzentrum kehrt zur Terminvereinbarung zurück und auch das Erlanger Impfzentrum an der Sedanstraße rät derzeit auf Grund der langen Wartezeiten davon ab, ohne Termin zu kommen.
„Die größte Zahl der Impfungen sind derzeit Auffrischungen“, wie das Erlanger Impfzentrum mitteilte. Von den 3998 Impfungen der vergangenen Woche waren 2339 Auffrischungsimpfungen. Für die so genannten „Booster-Impfungen“ kommen hier allein in Stadt und Landkreis über 50.000 Personen infrage.
Um auf steigende Nachfrage an Booster-Impfungen zu reagieren, wollen die Impfzentren in der Region ihre Öffnungszeiten in den kommenden Tagen ausbauen. Vielerorts wird derzeit zusätzlich auf mobile Angebote wie Impfbusse an wechselnden Stellen und dezentrale Stationen in Einkaufszentren oder Impfcontainern gesetzt.
Termine für Erst-, Zweit- oder Drittimpfungen können bei Hausärzten, in den Impfzentren oder über das bayernweite Portal www.impfzentren.bayern vereinbart werden.