Kfz-Versicherung

Günstigere Regionalklassen für viele Autofahrer in Franken - diese Städte und Landkreise profitieren

Johannes Alles

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22.8.2024, 09:17 Uhr
Unfall in Zirndorf Anfang August. Insgesamt hat es in Bayern allerdings weniger gekracht. Davon werden auch viele Versicherte profitieren, die nicht an Unfällen beteiligt waren.

© NEWS5 / David Oßwald/NEWS5 Unfall in Zirndorf Anfang August. Insgesamt hat es in Bayern allerdings weniger gekracht. Davon werden auch viele Versicherte profitieren, die nicht an Unfällen beteiligt waren.

Die Autofahrenden in Kronach haben bayernweit die beste Schadensbilanz, die Autofahrenden in Augsburg dagegen verursachen die meisten Schäden. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat in allen Zulassungsbezirken nachgerechnet und sie für die Kfz-Versicherung neu eingeteilt. 1,7 Millionen Autofahrer in Bayern können sich über eine günstigere Einstufung bei der Haftpflicht freuen.

Im bundesweiten Vergleich hat sich der Freistaat damit besonders verbessert: "Hier erreichen 24 Bezirke und fast jeder vierte Autofahrer eine günstigere Klasse", sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Nur acht Bezirke und 300.000 Autofahrer rutschen in höhere und damit teurere Regionalklassen ab.

Vorsichtige Autofahrer und -fahrerinnen sind nicht nur in Kronach zu finden, sondern auch in Kulmbach, Lichtenfels, Coburg-Land, Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Dingolfing-Landau und Main-Spessart zuhause: Sie sind in der günstigen Regionalklasse 3.

Zu den teureren Tarifen der Regionalklasse 11 müssen sich dagegen die Autofahrer in Kempten und in den drei Großstädten München, Nürnberg und Augsburg versichern.

Relativ häufig kracht es auch bei Fahrzeugen, die in Schweinfurt, Bayreuth, Hof, Fürth, Schwabach, Amberg, Passau, Ingolstadt und Kaufbeuren zugelassen sind, sie sind in der Regionalklasse 10.

Die Autofahrenden in mehreren Orten und Landkreisen in Franken und der Oberpfalz profitieren von Herabstufungen in günstigere Regionalklassen der Haftpflichtversicherung. Nämlich: Ansbach (von 9 auf 8), Fürth (von 11 auf 10), Forchheim (von 8 auf 7), Neumarkt (von 8 auf 7) und Roth (von 6 auf 5).

Hier finden Sie eine Übersicht über die neuen Haftpflicht-Regionalklassen im Verbreitungsgebiet unseres Verlags:

  • Ansbach (Stadt) 8
  • Ansbach (Land) 5
  • Bamberg (Stadt) 6
  • Bamberg (Land) 5
  • Bayreuth (Land) 5
  • Erlangen 5
  • Erlangen-Höchstadt 4
  • Forchheim 7
  • Fürth (Stadt) 10
  • Fürth (Land) 9
  • Neumarkt 7
  • Neustadt/Aisch-Bad Windsheim 5
  • Nürnberg (Stadt) 11
  • Nürnberger Land 7
  • Roth 5
  • Schwabach 10
  • Weißenburg-Gunzenhausen 7

Beim bekannten Vergleichsportal Verivox zeigt man sich allerdings skeptisch, dass die neuen Einstufungen auch tatsächlich finanzielle Entlastung bringen. "Für den einzelnen Autofahrer sind die Kostenunterschiede durch die Umstufungen der Regionalklassen von einem aufs andere Jahr meist nicht so hoch", heißt es dort. Stattdessen stünden vielen Versicherten fürs kommende Jahr teurere Beiträge für ihre Kfz-Versicherung ins Haus. Nach Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich im Vorjahr müssten Autofahrer mit weiteren Rekordpreisen bei der Kfz-Versicherung rechnen.

"Die Preissteigerungen im letzten Jahr haben noch nicht ausgereicht, um das defizitäre Geschäft der Kfz-Versicherer auszugleichen", lässt sich Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz zitieren. "Deshalb werden auch in diesem Jahr die Beiträge für viele Autofahrer steigen." Denn: Für die Versicherer seien die Kosten pro Schadensfall in den letzten Jahren stark gestiegen. Dies liege zum einen an den höheren Kosten für Ersatzteile, aber auch für Arbeitsstunden in den Werkstätten. Zum anderen seien die Prämien bei vielen Versicherern relativ niedrig und margenschwach kalkuliert.

Höhere Klassen in der Kaskoversicherung

Ein weiteres Problem: Anders als in der Haftpflichtversicherung werden viele Zulassungsbezirke in Bayern in der Kaskoversicherung heraufgestuft. Meist ist das auf regionale Hagelschauer zurückzuführen, die vergangenes Jahr viele Autos beschädigt hatten. Von den 6,3 Millionen Kaskoversicherten werden 1,4 Millionen in höhere Regionalklassen eingestuft, nur für 100.000 gelten zukünftig bessere Einstufungen.

Bei den Vollkaskoschäden am höchsten über dem Bundesdurchschnitt liegt laut GDV Garmisch-Partenkirchen, bei den Teilkaskoschäden Ostallgäu. Die Regionalstatistik können Versicherungsunternehmen ab sofort für Neuverträge und ab dem nächsten Versicherungsjahr für bestehende Verträge anwenden.

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