Melissa C. Hill und Anja Stapor lasen an der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen aus ihren Büchern "Tristan Mortalis" und "Lupus Noctis" vor. Konrektorin Stefanie Hartl und Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger freuten sich zusammen mit den Schülern über die spannenden Eindrücke.
© Thomas Pfaffinger, NN
Melissa C. Hill und Anja Stapor lasen an der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen aus ihren Büchern "Tristan Mortalis" und "Lupus Noctis" vor. Konrektorin Stefanie Hartl und Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger freuten sich zusammen mit den Schülern über die spannenden Eindrücke.

Fünf Meter unter der Erde

Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor entführen Schüler in Gunzenhausen in ihre Romanwelt

Die beiden Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor haben Schülerinnen und Schüler der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen bei einer besonderen Führung ihre Bücher vorgelesen, wie das Diakonische Werk Südfranken in einer Pressemitteilung schreibt.

Eingeladen von Konrektorin Stefanie Hartl und Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger gab es Lesungen aus den Büchern "Lupus Noctis" und "Tristan Mortalis". Die Zuhörer erhielten Einblicke in das Leben der Autorinnen und erfuhren, wie es gelingen kann, zusammen ein Buch zu schreiben. Für die Neuntklässler ging es zudem noch hinab zu den Originalschauplätzen der Geschichte.

Eine Säge zum Amputieren und vieles weitere Operationsbesteck konnten die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte bei der Führung durch das Hilfskrankenhaus bestaunen.

Eine Säge zum Amputieren und vieles weitere Operationsbesteck konnten die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte bei der Führung durch das Hilfskrankenhaus bestaunen. © Thomas Pfaffinger, NN

Das Erstlingswerk "Lupus Noctis" aus dem Herbst 2022 spielt im Hilfskrankenhaus, das sich direkt unter der Wirtschaftsschule von Gunzenhausen befindet. "Die unheimliche Atmosphäre und örtliche Nähe war für unsere Schüler besonders interessant, und sie lauschten gespannt den Ausführungen", schildert Thomas Pfaffinger, der als Sozialpädagoge an der Stephani-Schule tätig ist.

Bei einer Führung durch das Hilfskrankenhaus tauchten die Schüler fünf Meter unter der Wirtschaftsschule in die Zeit des Kalten Krieges ein, erfuhren alles über die Entstehung des Bunkers sowie dessen Ausstattung. Sie fanden sich an vielen Orten des Buches wieder und konnten selbst sehen, wie das Chefarzt-Zimmer, die Kinderstation oder der Notausgang wirklich aussehen.

Errichtet wurde das Bunkerkrankenhaus Anfang der 1970er-Jahre, um im Falle eines Atombombenanschlags auf Nürnberg als Auffangstation fungieren zu können. Vor Ort finden sich noch voll eingerichtete Operations-Säle, Duschräume, Küchen, eine Intensivstation sowie eine Kinderstation. Die Vorstellung, dass auf diesem 4000 Quadratmeter großen Areal hunderte von verletzten Menschen Platz finden sollten, hinterließ bei vielen eine Gänsehaut.

Elke und Horst Hartung zeigten den Jugendlichen, welche Kleidung für die möglichen Patienten des Hilfskrankenhauses geplant war.

Elke und Horst Hartung zeigten den Jugendlichen, welche Kleidung für die möglichen Patienten des Hilfskrankenhauses geplant war. © Thomas Pfaffinger, NN

Hill und Stapor berichteten von der Entstehung ihres Buches, zeigten Bilder von ihren Recherchen im Bunker und machten den jungen Menschen den Weg von der Idee hin zum fertigen Werk deutlich. Am Ende standen sie für Fragen zur Verfügung.

Die Zehntklässler konnten dann Passagen aus dem Folgethriller "Tristan Mortalis" hören, der im vergangenen Jahr erschien. Die beiden Autorinnen hatten das Klassenzimmer entsprechend der Handlung des Buches mit einem Polizei-Absperrband dekoriert. Die Geschichte spielt weiter entfernt im Norden Deutschlands in einem Hochmoor. Hier mussten die Schriftstellerinnen so manche Nachtschicht einlegen, um das Buch rechtzeitig fertigzustellen.

Was die Organisatoren um Stefanie Hartl besonders freut: "Einige Schüler kauften sich die Bücher und sind nun eingetaucht in die Welt der Romane."

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