
Landesfischereitag in Langlau
Bayerisches Königsfischen am Kleinen Brombachsee: Roland Meyer aus Spalt holte sich den Titel
Ganz direkt verändern steigende Wassertemperaturen und weniger Niederschläge den Lebensraum der Fische stark, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesfischereiverbands. Aber auch indirekt sind die Gewässer betroffen, denn die nötige Energiewende solle nach dem Willen der Staatsregierung auch durch mehr Wasserkraft erreicht werden.
4200 Wasserkraftwerke
Auf dem Landesfischereitag in Langlau bezog Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern, dazu klar Position: "Die Energiewende darf nicht auf dem Rücken unserer bayerischen Gewässer ausgetragen werden." Sicherlich brauche es mehr Strom aus regenerativen Energien - die Staatsregierung solle aber erklären, wo die angestrebte Steigerung des Wasserkraftanteils an der bayerischen Stromproduktion von derzeit bereits 15 auf dann 25 Prozent herkommen soll, so Bartelt. Gewässer machen nach seinen Worten nur zwei Prozent der bayerischen Landesfläche aus und "trotzdem haben wir bereits 4200 Wasserkraftwerke in Bayern". Diese liefern, erläuterte Bartelt, 60 Prozent der aus Wasserkraft gewonnen Energie in ganz Deutschland. "Die bayerischen Gewässer tragen also schon jetzt einen erheblichen Teil zur klimaneutralen Stromgewinnung bei, wir dürfen sie jetzt nicht überfordern!"
Auf dem Fischereitag diskutierten Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, und Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz, mit Professor Herwig Stibor von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Bartelt über aktuelle Fragen des Klima- und Gewässerschutzes. Ungeachtet unterschiedlicher Positionen wurde in der Diskussion insbesondere beim Thema Wassercent große Einigkeit deutlich.

Bartelt sagte: "Wasser ist unsere Lebensgrundlage - ohne Wasser können wir nicht leben und durch den Klimawandel wird es immer wertvoller. Wir müssen deshalb in der Bevölkerung endlich ein größeres Bewusstsein schaffen für den Wert des Wassers und einen sorgsamen Umgang damit." Aktuelle Studien zeigen nach seinen Worten, dass die Zeiten vorbei seien, "in denen wir insbesondere in Bayern Wasser im Überfluss hatten". Der Wassercent, den es bereits in 13 von 16 Bundesländern gibt, sei deshalb auch für den Freistaat eine gute Idee, um einen sparsameren Verbrauch zu fördern.
Sonderregel für Fischzüchter
"Wir Fischer unterstützen die Einführung ganz klar", betonte Bartelt. Es müsse aber auch sichergestellt werden, dass für Fischzüchter eine Sonderregelung geschaffen werde. Sie seien nicht nur Wassernutzer, sondern leisten laut ihrem Präsidenten auch "wertvolle Dienste für den Wasserrückhalt".
In seiner Abschlussrede betonte auch Umweltminister Thorsten Glauber, dass es robuste Gewässer brauche, die dem Klimawandel standhalten können. Dafür seien viele Maßnahmen notwendig. Ziel sei eine gesicherte Wasserversorgung in ganz Bayern. Dafür sei der Wassercent, der keine Steuer, sondern eine zweckgebundene Abgabe für effektiven Wasserschutz sei, das richtige Instrument.

Ein weiterer Programmpunkt am Kleinen Brombachsee war das Königs- und Hegefischen. Insgesamt nahmen 68 Fischerinnern und Fischer teil. Sie fischten am Kleinen Brombachsee vom Ufer und auch von Booten aus. Erstmalig in der Geschichte des Königsfischens wurde eine Ehrung in der Kategorie "Bester Hegefischer" vergeben. Dieser Titel ging an Tarik Srengöloglu vom ASV Landshut.
Wertvoller Beitrag
Er fing knapp 20 Kilo Weißfische und leistete damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Wasserqualität. Zu viele Weißfische in einem Gewässer fressen zu viel Zooplankton. In den Seen braucht es jedoch viel dieses Planktons, denn es frisst selbst Algen und reduziert so deren Ausbreitung.
Die traditionsreiche Königswürde für den Fang des schwersten Fisches wurde Roland Meyer vom SFV Spalt zuteil. Im ging ein kapitaler Spiegelkarpfen mit einem Gewicht von 12,6 Kilogramm ins Netz.
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