Am Wochenende

Geilsheim: Der wahrscheinlich größte Posaunenchor Bayerns feiert Jubiläum

Peter Tippl

18.3.2023, 11:00 Uhr
Carmen Fackler und Chorleiter Uli Kreutzer vor einer Probe des wahrscheinlich größten Posaunenchores Bayerns.

© Peter Tippl, NN Carmen Fackler und Chorleiter Uli Kreutzer vor einer Probe des wahrscheinlich größten Posaunenchores Bayerns.

Bergwandern und Trompetenklänge lassen sich gut verbinden und sind die großen Leidenschaften von Uli Kreutzer. Seit 30 Jahren leitet er den Posaunenchor Geilsheim, der an diesem Wochenende, 18./19. März, mit Konzert und Festgottesdienst sein 100-jähriges Bestehen feiert.

Prägendes Ereignis

Bei einem Ausflug des Posaunenchores mit Wanderung auf das 1827 Meter hohe "Hochgründeck" in den Salzburger Schieferalpen hatte die Obfrau des Posaunenchores, Carmen Fackler, ein eindrückliches Erlebnis.

Der Probenraum im Obergeschoss des Geilsheimer Gemeindehauses ist für den großen Posaunenchor fast zu klein. Chorleiter Uli Kreutzer hat aber alle Bläserinnen und Bläser im Blick.

Der Probenraum im Obergeschoss des Geilsheimer Gemeindehauses ist für den großen Posaunenchor fast zu klein. Chorleiter Uli Kreutzer hat aber alle Bläserinnen und Bläser im Blick. © Peter Tippl, NN

Über den Wolken bei herrlichem Wetter wurde eine musikalische Bergmesse gefeiert, was sie als prägendes Ereignis in 33 Jahren beim Posaunenchor beschreibt. Das Amt der Obfrau übernahm sie vor sieben Jahren von Tina Dorner und kümmert sich mit einem Team um die Organisationsabläufe im fast 50 Bläserinnen und Bläser zählenden Chor.

Der Chor war nicht immer so stark besetzt wie aktuell, erinnert sich Chorleiter Kreutzer. Zum Glück setzte in den 1970er-Jahren ein enormer Zulauf ein - meistens durch das Beispiel oder die Ermunterung durch Eltern oder Freunde. Gemeinsam mit 16 Jungbläsern kam Uli Kreutzer 1974 zum Chor und spielt seitdem Trompete.

Gespür für Harmonie

1993 übernahm er den Chor als Leiter, absolvierte eine Ausbildung in Pappenheim und hat seitdem 29 Jungbläserinnen und Jungbläser ausgebildet. Die Ausgewogenheit von musikalischer Qualifikation und dem Fingerspitzengefühl, dem Gespür für Harmonie, zeichnet Uli Kreutzer als Chorleiter aus, wissen die Musiker.

Ein "Kuhlo-Horn", benannt nach dem Gründer der Posaunenchor-Bewegung Johannes Kuhlo, ihres langjährigen aktiven Großvaters Karl Feldner führte Obfrau Carmen Fackler zur Musik. Kurz vor der Konfirmation begann sie zu spielen, seitdem ist sie aktive Bläserin dieses besonderen Instruments. Sie schätzt die Gemeinschaft im Geilsheimer Chor und viele besondere Auftritte.

Beim Christkindlesmarkt in Nürnberg war der Geilsheimer Chor schon, war Gastgeber am Bezirksposaunentag, spielte bei Verabschiedungen und Begrüßungen von Pfarrern oder bei der Einweihung der einzigen bayerischen Siebener-Feldkapelle in der Geilsheimer Flur mit dem damaligen Landesbischof Johannes Friedrich.

Rund 50 Auftritte pro Jahr

Vor der Pandemie hatte der Chor jährlich rund 50 Auftritte und Termine. Mit einem Radiobeitrag wurde sogar über den größten Posaunenchor Bayerns in Geilsheim berichtet, der vor 100 Jahren von Pfarrer Hausmann mit fünf jungen Bläsern gestartet wurde. Dieses Jubiläum wird mit einem Konzert der Geilsheimer Chöre am Samstag, 18. März, in der Heilig-Kreuz-Kirche um 19 Uhr begangen.

Mitwirkende sind der Jubel-Chor selbst, der Gesangverein, der Gospelchor, die Hausmusikanten und die Organistin. Im Anschluss wird ins Gemeindehaus zu Begegnung und Besichtigung der für das Jubiläum aufgebauten Bilderausstellung eingeladen.

Am Sonntag werden die Geilsheimer ab 8 Uhr von verschiedenen Plätzen aus durch Bläserklänge geweckt. Ab 9.30 Uhr findet der Festgottesdienst mit Pfarrerin Christine Theilacker-Dürr und den drei Posaunenchören aus Altentrüdingen, Obermögersheim und Geilsheim statt.

Die musikalische Leitung hat Ralf Tochtermann vom Verband evangelischer Posaunenchöre Bayerns. Im Anschluss wird Kirchenkaffee angeboten, und die Ausstellung im Gemeindehaus kann besichtigt werden.