Firma Heizomat mit im Boot

Heidenheim: So geht es mit dem Projekt "Nahwärme" weiter

vnp

4.3.2023, 15:00 Uhr
Sehr gut besucht war die Infoveranstaltung von GP Joule und HGP Energie in Heidenheim. Die Vorstellung des Projekts übernahm unter anderem Felix Schwahn (am Mikro), Geschäftsführer von GP Joule Wärme.

© GP Joule, NN Sehr gut besucht war die Infoveranstaltung von GP Joule und HGP Energie in Heidenheim. Die Vorstellung des Projekts übernahm unter anderem Felix Schwahn (am Mikro), Geschäftsführer von GP Joule Wärme.

In Heidenheim ist der Startschuss für ein Nahwärmenetz gefallen. Rund 200 Interessierte kamen in die Alte Turnhalle, um von Felix Schwahn, Geschäftsführer von GP Joule Wärme, und Bürgermeisterin Susanne Feller Informationen aus erster Hand zu dieser klimaneutralen und preisstabilen Wärmeversorgung zu erhalten. Eine Anmeldung für einen Anschluss an das Wärmenetz ist ab sofort und noch bis Ende Juni möglich.

Bezahlbare Versorgung

Ziel ist es, durch die Errichtung eines Nahwärmenetzes allen Bürgern in Heidenheim eine bezahlbare, preisstabile und erneuerbare Wärmeversorgung anzubieten. Auch die Versorgungssicherheit stellt für die Kommune einen zentralen Punkt dar. Deshalb streben alle Beteiligten eine Lösung mit größtmöglicher Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen an.

Genutzt werden sollen dabei auch die vorhandenen Gegebenheiten, weswegen sich die in Heidenheim ansässige Firma Heizomat am Nahwärmenetz in Form der bereits gegründeten Betreibergesellschaft HGP Energie beteiligt.

Eine Großwärmepumpe übernimmt die Grundlast des Wärmenetzes. Sie wird mit Strom aus einem Photovoltaik-Park im Gemeindegebiet betrieben. So kann fast der gesamte Energiebedarf durch Sonnenstrom gedeckt werden. Eine Hackschnitzelheizung der Firma Heizomat wird Spitzen abfangen. Als Notreserve dient - wie allgemein üblich - ein Gaskessel.

Einzelgespräche mit Bürgern

"Wir freuen uns über diese klimafreundliche Wärmeversorgung und die Zusammenarbeit mit GP Joule", sagte Bürgermeisterin Susanne Feller auf der Informationsveranstaltung. Aus der Suche nach einer neuen Heizung für die örtliche Schule entwickelte sich das Großprojekt, das nun das gesamte Haupt-Gemeindegebiet einschließt.

Nun beginnt die Akquise. Mit Einzelgesprächen bei den Bürgern zu Hause, aber auch bei Treffen in Kleingruppen im Rathaus werden die Mitarbeiter von GP Joule alle offenen Fragen klären und zu der individuell passenden Anschlussoption für jeden Haushalt beraten. Auch kommunale Gebäude wie die Schule, das Rathaus oder das Feuerwehrhaus werden angeschlossen.

Wenn bis Ende Juni die Anschlussquote im ersten Bauabschnitt, dem Nordwesten Heidenheims, erreicht wird, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden und schon ab 2024 die erste Wärme fließen.

Viele Vorteile

Für die Kunden ergäben sich durch das neue Wärmenetz viele Vorteile, betont Felix Schwahn in einer Pressemitteilung. Einmal angeschlossen, müsse man sich nicht mehr um rechtzeitige Brennstofflieferungen kümmern.

Es stehen verschiedene Angebotspakete zur Auswahl, je nach individuellem Bedürfnis. Zum Beispiel kann auch nur ein Teilanschluss bis auf das Grundstück verlegt werden, so dass ein Hausanschluss zu einem späteren Zeitpunkt problemlos möglich ist. "Nicht nur wer eine alte Heizungsanlage im Haus hat, sondern auch diejenigen, die in Zukunft flexibel bleiben möchten, tun gut daran, sich jetzt mit diesem Thema zu befassen", rät Schwahn.

Er bittet Bürger, die nicht im ersten Anschlussgebiet wohnen, um etwas Geduld. Es sei geplant, nach und nach den ganzen Ort anzuschließen und so jedem Haushalt eine Versorgung mit Nahwärme zu ermöglichen.

Mehr Strom als nötig

Zum Betrieb des Netzes haben GP Joule und die HeizNatur GmbH, eine Tochter der Firma Heizomat, die Betreibergesellschaft HGP Energie GmbH gegründet. Sie wird sich auch um die Vermarktung des übrigen Stroms kümmern. Denn: Der 15 Hektar große Solarpark wird deutlich mehr Strom erzeugen, als für den Betrieb des Wärmenetzes notwendig ist. Davon können zum einen lokale Gewerbe profitieren, die so günstigen Strom einkaufen können. Zum anderen wird der übrige Strom in das Netz eingespeist.

Wer sich für einen Anschluss interessiert, kann online auf der Webseite der HGP Energie (www.heidenheim-fernwaerme.de) einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren. Bei dem kann besprochen werden, wie hoch die Kosten eines Wechsels sind, welche Fördermöglichkeiten es gibt, welcher Anschluss der richtige ist und was die nächsten Schritte sind. Weitere Infos gibt es unter www.heidenheim-fernwaerme.de.

GP Joule ist als integrierter Energieversorger in allen Bereichen der Energie-Wertschöpfungskette aktiv: von der Erzeugung bis zur Nutzung – und von der Beratung über die Finanzierung und Projektierung bis zum Bau und Service. GP JOULE produziert und vermarktet Wind- und Solarstrom, grünen Wasserstoff und Wärme und setzt die Energie dort ein, wo es am effektivsten ist: in der Elektro- und Wasserstoffmobilität, in Haushalten und in der Industrie. Die Hauptstandorte des Unternehmens liegen in Buttenwiesen (Landkreis Dillingen) und im nordfriesischen Reußenköge.