Segeln für Benachteiligte

Inklusion am Altmühlsee: Segelclub will Menschen mit Behinderung ins Boot holen

16.4.2024, 12:42 Uhr
Gemeinsam segeln - das wollen die Stiftung "Turning Point" und der Surf- und Segelclub Wald auch Menschen mit Behinderung ermöglichen.

© Karin Krugler-Felsch Gemeinsam segeln - das wollen die Stiftung "Turning Point" und der Surf- und Segelclub Wald auch Menschen mit Behinderung ermöglichen.

Gemeinsam mit dem Surf- und Segelclub Wald richtet die Stiftung "Turning Point" einen Wendekurs aus. Das teilt die Organisation in einer Pressemeldung mit. Die Initiative fördert mit Hilfe des Segelsports die Inklusion von Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie sozial Benachteiligten.

Vom 7. bis 9. Juni bietet der Surf- und Segelclub Wald e.V. gemeinsam mit der Stiftung an drei Tagen vor allem Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 25 Jahren die Möglichkeit, den Segelsport auszuprobieren. Gesegelt wird auf Sonar-Booten, einer ehemaligen paralympischen Bootsklasse.

Kinder aus schwierigen Verhältnissen haben ein geringeres Selbstvertrauen

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit körperlichen, psychischen oder geistigen Einschränkungen oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen erhalten nicht immer gleiche Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Aus der gesellschaftlichen Benachteiligung folgen ein Mangel an Mut und Selbstvertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit.

Beim Segeln steht dagegen die Teambildung im Fokus: Alle an Bord haben eine Aufgabe und jede und jeder bringt sich ein. Bisher nicht erkannte Fähigkeiten und Kompetenzen werden erkannt und angewandt. Das Meistern von Natur und Technik im Team vermittelt Selbstbewusstsein und kann Stärke geben, das eigene Leben besser zu gestalten.

Segelchef Christian Winter will Menschen mit Handicap unterstützen

Für den Vorsitzenden des Surf- und Segelclub Wald (SSCW), Christian Winter, und sein Team sei es wichtig, dass der Club Menschen mit Handicap das aktive Segeln ermöglicht. "Wir werden sicherstellen, dass die Zielgruppe auch nach dem Wendekurs bei uns weitersegeln kann", so Winter.

Der SSCW will Kinder und Jugendliche aus dem angrenzenden Großraum um den Altmühlsee ansprechen. Aktuell baut man den Kontakt zu Schulen und darüber hinaus zu Einrichtungen und Gruppierungen der Zielgruppe auf. Das Projekt-Seminar Sport des Werner-von-Siemens-Gymnasiums Weißenburg unterstützt die Teilnehmer während ihres Segeltages. Gleichzeitig bekommen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium erste Einblicke in den Segelsport, und das von Beginn an "inklusiv".

SSCW holt sich Hilfe von der Stiftung "Turning Point"

Damit die Aktionstage nachhaltig werden und der SSCW ein regelmäßiges Angebot für Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie sozial Benachteiligten schafft, unterstützt die Stiftung "Turning Point" den Club bei der Organisation des Wochenendes und darüber hinaus auch im Nachgang.

"Durch Schulung der Trainerinnen und Trainer im Umgang mit der Zielgruppe werden Praxisabläufe verinnerlicht und das inklusive Angebot etabliert sich wünschenswerterweise langfristig am Altmühlsee", erklärt Jens Kroker von "Turning Point".

Jens Kroker war selbst bei den paralympischen Spielen dabei

Jens Kroker, der selbst dreimal erfolgreich an paralympischen Spielen teilgenommen hat und sein Trainer, Bernd Zirkelbach, werden an dem Wochenende dabei sein und ihre Erfahrungen weitergeben. Qualifizierte Trainerinnen und Trainer begleiten alle Boote aktiv mit. Gemeinsam verfolgen alle Beteiligten das Ziel, den Teilnehmern durch das Segeln neue Erfahrungen zu ermöglichen.

Um Barrieren abzubauen, den Teamgeist zu fördern und Menschen mit Einschränkungen mehr Selbstvertrauen und Selbstbestimmung zu vermitteln.

Anmeldung an: event.anmeldung@turningpoint-stiftung.com oder telefonisch unter 015154893725.

Keine Kommentare