Impfschutz

Nach Meningokokken-Fall in fränkischem Kindergarten: Das müssen Sie beachten

Robin Walter

Volontär

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9.6.2023, 14:58 Uhr
Das Gesundheitsamt empfiehlt: Impfschutz der Kinder überprüfen und gegebenenfalls auffrischen.

© IMAGO, IMAGO/Political-Moments Das Gesundheitsamt empfiehlt: Impfschutz der Kinder überprüfen und gegebenenfalls auffrischen.

Invasive Meningokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien verursacht. Bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind diese Bakterien im Nasen-Rachen-Raum nachweisbar, ohne das Krankheitszeichen vorliegen. Eine invasive Meningokokken-Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch findet man im Wesentlichen zwei Altersgipfel: Die höchsten Inzidenzen werden im ersten und zweiten Lebensjahr beobachtet, mit einem zweiten, kleineren Inzidenzgipfel bei 15- bis 19-jährigen Jugendlichen.

Bei den Meningokokken kann man unterschiedliche Serotypen unterscheiden: Die Mehrzahl der Erkrankungen wird durch Erreger der Serogruppe B (etwa 60 Prozent) und seltener der Serogruppen C, W und Y (jeweils etwa 10 bis 15 Prozent) verursacht, während andere Serogruppen äußerst selten beobachtet werden.

Zu unterscheiden ist die Meningokokken-Meningitis von der durch Zecken übertragenen viralen Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Bei dieser Erkrankung ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht möglich.

Die Impfung gegen Meningokokken Typ C wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit Juli 2006 für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Bei Vorliegen eines erhöhten Risikos für invasive Meningokokken-Erkrankungen sollten Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem Meningokokken-ACWY-Impfstoff sowie mit einem Meningokokken-B-Impfstoff geimpft werden.

Dies gilt für die gefährdeten Personengruppen: Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, gefährdetes Laborpersonal, Haushaltskontaktpersonen eines Erkrankten (zusätzlich zur Antibiotika-Prophylaxe), Reisende in Länder mit epidemischem Vorkommen, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, Schüler und Studierende vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener allgemeiner Impfung


Ausführliche Informationen gibt es unter www.rki.de/stiko.

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