Blick ins Wiesmet bei Mörsach: Die Überschwemmung der Wiesen dort im Frühjahr ist essenziell für die Wiesenbrüter, die dort einen der wenigen Rückzugsorte in Deutschland haben. Hier wird "chance.natur" fortgesetzt, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, in den das Wiesmet nahtlos übergeht, nicht.
© Isabel-Marie Scherb
Blick ins Wiesmet bei Mörsach: Die Überschwemmung der Wiesen dort im Frühjahr ist essenziell für die Wiesenbrüter, die dort einen der wenigen Rückzugsorte in Deutschland haben. Hier wird "chance.natur" fortgesetzt, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, in den das Wiesmet nahtlos übergeht, nicht.

Lebensraum für Wiesenbrüter

Naturschutz im Altmühltal: Ansbach legt mit „chance.natur“ los - Altmühlfranken bleibt außen vor

Im Altmühltal geht nun das Naturschutzgroßprojekt "chance.natur - Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal" in die Umsetzung, wie das Bayerische Umweltministerium am Mittwoch verkündete.

Umweltminister Thorsten Glauber (FW) betonte dazu: "Das Projekt ist ein Gewinn für die ganze Region. Wir erhalten die einzigartigen Wiesenlandschaften als Heimat für seltene Vogelarten. Wir bewahren ein unverwechselbares Stück fränkischer Heimat für Einheimische und Touristen. Das schaffen wir nur gemeinsam mit der Landwirtschaft. Das Projekt baut auf freiwillige Beteiligung und unterstützt die naturverträgliche Entwicklung der Region."

Nur zehn Prozent der Kosten muss der Landkreis übernehmen

Das Vorhaben wird zu 75 Prozent mit Mitteln des Bundesumweltministeriums vom Bundesamt für Naturschutz gefördert, heißt es weiter. Der Freistaat und der Bayerische Naturschutzfonds beteiligen sich zusammen mit 15 Prozent, weitere zehn Prozent der Gesamtausgaben von 7,5 Millionen Euro steuert der Landkreis Ansbach bei.

Ansbachs Landrat Jürgen Ludwig weist auf die breite Zustimmung zum Projekt in seinem Landkreis hin: "Die Mittel sind gut angelegt für die Natur, für die Region und für die Menschen. Ziel des Projektes ist es nun, gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren aus Land- und Wasserwirtschaft, Kommunen und Tourismus, Jagd und Fischerei die Lebensbedingungen für die Wiesenbrüter und viele andere Arten entlang der Altmühl und ihrer Nebengewässer zu verbessern."

Das Vorhaben unterstützt die naturverträgliche Nutzung der Wiesen im Altmühltal, so das Umweltministerium. Angestrebt werde ein ausgewogenes Nebeneinander von frühen und späten Schnitten, von gedüngten und weniger gedüngten Wiesen und Weiden. Einheimische und Besucher sollen dabei die einmalige Landschaft im Altmühltal noch besser genießen können, wobei durch Besucherlenkung die Wiesenbrüter geschützt würden.

Ganz andere Stimmung im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

"Bereits bisher haben die Landwirte durch ihr vorbildliches Engagement im Vertragsnaturschutz wesentlich dazu beigetragen, dass es im Altmühltal viele seltene Arten gibt", heißt es lobend in der Pressemitteilung. Der Bayerische Bauernverband (BBV) und die betroffenen Landwirte haben schon in der mehrjährigen Planungsphase zum Projekt ihre Bereitschaft erklärt, kooperativ mitzuwirken. Anders als im direkt angrenzenden Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Dort sorgte "chance.natur - Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal" zu Beginn dieses Jahres für heftige Proteste, vor allem seitens des BBV-Kreisverbands, vieler Landwirte und der CSU - allen voran Landrat Manuel Westphal. Zur Entscheidung kam es dann Ende Februar in einer Sitzung des Kreistags, der mit dem denkbar knappsten Ergebnis gegen eine Fortführung des Naturschutzgroßprojekts votierte. Somit entschloss man sich im Landkreis Ansbach, allein weiterzumachen.

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