Umlage sorgt für Teuerung

Stadtwerke Treuchtlingen: Im Herbst steigen die Kosten für Gas

Tk-Redaktion

21.8.2022, 06:00 Uhr
Die Gasumlage müssen die Treuchtlinger Gaskunden ab 1. Oktober stemmen - Das steckt dahinter.

© Bernd Weißbrod, dpa Die Gasumlage müssen die Treuchtlinger Gaskunden ab 1. Oktober stemmen - Das steckt dahinter.

Aufgrund der seit geraumer Zeit sehr angespannten Situation auf den Gasbeschaffungsmärkten hat die Bundesregierung zur Sicherung der Gasversorgung in Deutschland die Einführung der sogenannten Gasbeschaffungsumlage und Gasspeicherumlage beschlossen – jeweils mit Wirkung zum 1. Oktober 2022. Die Gasbeschaffungsumlage beträgt 2,419 ct/kWh (netto) und gilt bis 1. April 2024, die Gasspeicherumlage liegt bei 0,059 ct/kWh (netto).

Daneben wird die bereits länger existierende Bilanzierungsumlage, die im letzten Jahr bei „0“ lag, ab dem 1. Oktober für Haushaltskunden auf 0,57 ct/kWh (netto) und für leistungsgemessene Kunden auf 0,39 ct/kWh (netto) steigen. Für Haushaltskunden wird die Mehrbelastung aus allen Gasumlagen ab 1. Oktober bei 3,048 ct/kWh (netto) liegen.

Worin der Sinn beider Umlagen besteht

Wie die Stadtwerke Treuchtlingen nun in einer Pressemitteilung vorrechnen, betragen die Mehrkosten durch diese Umlagen bei einem Jahresgasverbrauch von 20 000 Kilowattstunden knapp 610 Euro (netto) im Jahr. Nach einer aktuellen Information der Bundesregierung soll der Mehrwertsteuersatz auf Erdgas von derzeit 19 auf sieben Prozent sinken – befristet bis zum 31. März 2024.

Wie die Stadtwerke erklären, ist die Gasbeschaffungsumlage als eine Ausgleichszahlung für Gasersatzbeschaffungen der Importeure zu verstehen. Die wichtigsten Gasimporteure müssen derzeit aufgrund der nahezu vollständig weggefallenen Importe aus Russland zur Sicherung der Gasversorgung in Deutschland die am Markt verfügbaren Mengen im größtmöglichen Umfang einkaufen – und dies zu extrem hohen Preisen.

Die Gasspeicherumlage diene wiederum dazu, auf Basis der gesetzlich vorgegebenen Zielgrößen, bis zum 1. November bei den deutschen Gasspeichern einen Füllstand von 95 Prozent zu erreichen. Die entsprechenden Kosten für die Bewirtschaftung dieser Speicher würden über diese Gasspeicherumlage finanziert.

Stadtwerke seien gezwungen

Beide Gasumlagen werden über einen vergleichsweise komplexen Prozess auf die Gasverteilnetzbetreiber, also auch auf die Energieversorger, umgewälzt. Die Stadtwerke Treuchtlingen seien gezwungen, zur Sicherung der eigenen Liquidität und damit zur Gewährleistung einer sicheren und zuverlässigen Gasversorgung aller, diese Umlagen ab dem 1. Oktober auf ihre Kunden umzulegen.

Es zeichne sich ab, dass die Umlagen zwar ab dann zur Anwendung kommen, aber wahrscheinlich erst mit einigen Wochen Verzögerung mit den Rechnungen beziehungsweise über höhere monatliche Abschlagszahlungen beim Kunden „ankommen“. Diese werden über die neuen Gasumlagen noch in einem gesonderten Schreiben in der ersten Septemberhälfte informiert. 2 informiert.

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