Maßnahme zum Energiesparen

Von der Heusteige bis Neufriedenheim: Hier schaltet Treuchtlingen bald nachts die Lichter aus

TK-Redaktion

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17.1.2023, 06:00 Uhr
Jede fünfte Laterne in Treuchtlingen verfügt derzeit über eine LED-Beleuchtung. Das soll sich langfristig ändern.

© imago images/photothek, NN Jede fünfte Laterne in Treuchtlingen verfügt derzeit über eine LED-Beleuchtung. Das soll sich langfristig ändern.

Im Rahmen der kurzfristigen Energieeinsparungen geht die Stadt die Großverbraucher an. Ganz vorne dabei ist die Straßenbeleuchtung: derzeit benötigen alle Straßenlampen in Treuchtlingen - der Kernstadt inklusive aller Ortsteile - jährlich rund 700.000 Kilowattstunden Strom. Ein Teil davon kann aus Sicht der Stadtverwaltung unmittelbar eingespart werden.

Kaum jemand unterwegs

Damit möchte man der Aufforderung an kommunale Einrichtungen, Energie einzusparen, um einer Mangellage im Laufe des Winters vorzubeugen, nachkommen, wie es aus dem Rathaus heißt. Konkret sollen vorübergehend einige begrenzte Bereiche nicht mehr beleuchtet werden.

In Abstimmung mit dem Bauamt, den Stadtwerken und den Fraktionen des Stadtrates wurden im Stadtgebiet bestimmte Zonen ausfindig gemacht, die gerade in den Abend- und Nachtstunden kaum frequentiert sind und keinen Anwohnerverkehr aufweisen.

Dies trifft insbesondere auf Industrie- und Gewerbegebiete zu. Geplant ist ein vorübergehend vollständiges Abschalten in folgenden Bereichen: Neufriedenheim, Industriestraße, Festplatz und Kanalstraße ab der Lidl-Filiale bis zum Bauhof, sowie außerdem an der Heusteige, am Mühlfeldweg und im Gewerbegebiet Wettelsheim. Noch in der Klärung ist, ob der Verbindungsweg zwischen Brühl und Stadthalle ebenfalls in die Maßnahme mit einbezogen werden soll. Hierüber soll noch beraten werden.

Ein rotes Band muss her

Die Stadtwerke prüfen nun, inwieweit es die Schaltkreise der Straßenbeleuchtungen zulassen, die Laternen in den betroffenen Bereichen straßenzugweise vom Netz zu nehmen, oder ob die Laternen einzeln abgeklemmt werden müssen.

In jedem Fall muss an allen Laternen, die nicht betrieben werden, ein rotes Markierungsband angebracht werden. So sieht es die Straßenverkehrsordnung vor. Zudem müssen Laternen, die zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherungspflicht und dem Ausleuchten von Gefahrenstellen benötigt werden, weiterhin in Betrieb sein.

Es braucht mehr LEDs

Eine allgemeine Beleuchtungspflicht im öffentlichen Raum existiert laut Stadtverwaltung aus gesetzlicher Sicht nicht zwingend und liegt daher im Ermessen einer Kommune. Innerorts muss dort beleuchtet werden, wo dies aufgrund der Verkehrssicherungspflicht erforderlich ist oder konkrete Gefahrenstellen vorliegen. Sobald die Prüfung durch die Stadtwerke abgeschlossen ist und die tatsächliche Abschaltung erfolgt, wird die Öffentlichkeit vorab darüber informiert werden, kündigt die Stadt an.

Nachhaltige Energieeinsparungen, auch ohne vollständige Abschaltung, können durch eine Umrüstung der Leuchtkörper auf LED-Technik erzielt werden. Im Vergleich zu älteren Leuchtmitteln benötigen diese nur einen Bruchteil des Stroms.

Im gesamten Stadtgebiet sind derzeit bereits knapp 15 bis 20 Prozent der Laternen auf LED-Beleuchtung umgerüstet. "Ein dementsprechend großes Einsparpotential besteht also noch im Bereich der Straßenbeleuchtung", räumt die Stadt ein. Die Umstellung auf LED müsse demnach das langfristige Ziel sein. Ein detailliertes Konzept zur Umrüstung wird derzeit vom Treuchtlinger Klimaschutzmanager ausgearbeitet.

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