Aktives Wolfsmanagement gefordert

"In größerem Ausmaß": Aiwanger fordert Abschuss von 500 Wölfen jährlich

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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12.4.2023, 13:04 Uhr
Hubert Aiwanger fordert den Abschuss von 500 Wölfen jährlich in Deutschland.

© dpa/Pixabay Hubert Aiwanger fordert den Abschuss von 500 Wölfen jährlich in Deutschland.

Sie sind die Urahnen der Hunde, die millionenfach bei Menschen im Haus leben und uns täglich begleiten. Dennoch spalten Wölfe die Gemüter. In Niedersachsen hat der Streit um den Abschuss von Wölfen nun einen neuen Höhepunkt gefunden: Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, hat auf einer Kundgebung der Freien Wähler in Eimke (Landkreis Uelzen) gefordert, dass pro Jahr mindestens 500 Wölfe in Deutschland abgeschossen werden sollten.

Vor den rund 200 Teilnehmenden der Demo, betonte der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns, dass es nicht darum gehe, die Wölfe flächendeckend auszurotten. Viel mehr sei ein aktives Wolfsmanagement nötig, um die Vermehrung der Tiere zu stoppen. "Es reicht nicht, einzelne Problemwölfe zu entnehmen. Wir müssen die Wölfe in größerem Ausmaß schießen", erklärte er gegenüber der "Allgemeinen Zeitung" (AZ).

"Wir schauen seit Jahren diesem Spektakel zu"

Angesichts der steigenden Zahl gerissener Weidetiere durch Wölfe nahm Aiwanger kein Blatt vor den Mund. Vor allem die die etablierten Parteien kritisierte er für ihre mangelnde Maßnahmen zur Regulierung der Wolfsbestände. "Wir schauen seit Jahren diesem Spektakel in Berlin und in den Ländern zu", betonte der Freie Wähler-Chef gegenüber der "AZ". Wölfe haben seiner Meinung nach massive Auswirkungen auf die Existenz der Weidetierhaltung.

"Realitätsverweigerung hilft bei täglichen Wolfsübergriffen nicht mehr", teilte Aiwanger auf seinem Instagram-Account mit. Die Bundesregierung müsse endlich die Bejagung der Tiere erlauben. Laut der "Allgemeinen Zeitung" (AZ) forderten die Teilnehmenden der Kundgebung eine stärkere Berücksichtigung ihrer Interessen in der Politik.

Wolf-Abschüsse: Seit Jahren tobt eine Debatte

Besonders Almbauern fordern häufiger den Abschuss von Wölfen, Tierschützer hingegen beharren auf dem Schutz für die Wildtiere. Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hält von Abschussplänen nichts und wirbt "für eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wolf". Der Freistaat Bayern eigne sich sehr gut als Lebensraum für die Tiere, konstatierte er Anfang April gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur".

Erst vergangene Woche war ein vollständig abgetrennter Wolfskopf in Niedersachsen im Landkreis Gifhorn aufgetaucht. Passanten entdeckten ihn am Freitag im Bereich des Nabu Artenschutzzentrums in Leiferde, wie die Polizei mitteilte.