Autobahn sechsstreifig ausgebaut

Keine Begrenzung mehr auf 100 km/h: Tempolimit auf A73 bei Nürnberg wird aufgehoben

28.11.2021, 16:04 Uhr
Noch gilt "Tempo 100" auf der A73 südlich von Nürnberg. Doch schon bald wird das Tempolimit dort aufgehoben.

© imago/Ralph Peters Noch gilt "Tempo 100" auf der A73 südlich von Nürnberg. Doch schon bald wird das Tempolimit dort aufgehoben.

Die gewohnten Ausfahren "Zollhaus" und "Königshof" heißen plötzlich "Münchener Straße" und "Hafen-Süd", wer bei der Münchner Straße die A73 verlassen und Richtung Nürnberger Innenstadt fahren will, muss nun schon deutlich früher rechts ausscheren, und ein zusätzlicher dritter Fahrstreifen ist auch plötzlich da: Wer auf der ausgebauten A73 zwischen dem Kreuz Nürnberg-Süd, dem Schnittpunkt mit der A6, und der Ausfahrt Hafen-Ost unterwegs ist, muss sich derzeit schon ein bisschen umgewöhnen.

Splitt und Bindemittel auf der Fahrbahn

Das ist allerdings nicht der Grund, weshalb immer noch Blechschilder auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung von "Tempo 100" hinweisen, obwohl es doch dort künftig gar kein grundsätzliches Tempolimit mehr geben soll. Denn auf der Autobahn sind sehr viele Verkehrsteilnehmer unterwegs, die ohnehin nur selten auf der A73 fahren. "Hier eine Gewöhnung abzuwarten, erscheint wenig sinnvoll", meint eine Sprecherin der Nürnberger Niederlassung der Autobahn GmbH.

Der Grund dafür, dass es nach der Fertigstellung von ausgebauten Autobahn-Abschnitten zunächst noch eine Zeitlang ein Tempolimit gibt, ist ein ganz anderer. So besteht anfangs noch eine erhöhte Schleudergefahr, weil teilweise noch Streumaterial auf der Fahrbahn liegen kann. Außerdem ist die Griffigkeit der Oberfläche noch nicht nachgewiesen. Deshalb gibt es nach der Freigabe solcher Strecken oft insbesondere bei Nässe Geschwindigkeitsbeschränkungen.

In der Regel ist das überschüssige Bindemittel oder der Splitt auf der Fahrbahn nach zwei bis drei Wochen "abgefahren". Anschließend muss mit speziellen Messgeräten noch die Griffigkeit der Oberfläche analysiert werden, bevor ein Tempolimit schließlich aufgehoben werden kann. "Im Winterhalbjahr können auch die Witterungsbedingungen eine Verzögerung der Messung bewirken", erklärt die Autobahn GmbH.

Anzeigetafeln an der A73 noch nicht in Betrieb

Bei der A73 gibt es aber noch einen weiteren Grund für die derzeitigen Blechschilder, die "Tempo 100" anzeigen. Denn dort wird es zwar kein grundsätzliches Tempolimit mehr geben, wohl aber mehrere Anzeigetafeln mit je nach Verkehrsbelastung variabel einblendbaren Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese Tafeln können erst Mitte Dezember wieder in Betrieb gehen.

Bis dahin sollen mögliche Gefahren auf der Strecke, insbesondere durch die hohe Belastung im morgendlichen Berufsverkehr, durch das derzeitige Tempolimit minimiert werden. Mitte Dezember fällt dann aber das Tempolimit endgültig, die Blechschilder werden entfernt. Die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit wird dann nur noch begrenzt, wenn viel Verkehr oder besondere Gefahrensituationen dies erfordern.

Kurz vor der Anschlussstelle Hafen-Ost wird allerdings auf 120 km/h begrenzt, damit die Geschwindigkeit rechtzeitig vor der anschließenden Strecke mit "Tempo 80" reduziert wird. Im weiteren Verlauf der A73 in Richtung Feucht erfolgt dann wieder eine Begrenzung. "Die Geschwindigkeitsbegrenzung bei Wendelstein wurde auf Veranlassung von Minister Joachim Herrmann eingerichtet. Eine Aufhebung ist aktuell nicht vorgesehen", teilt die Autobahn GmbH mit.

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