
20 Gebäude abgedeckt
Mutmaßlicher Tornado in oberpfälzer Dorf: „Dann dachte ich, Gott, was soll ich jetzt tun?“
Er wollte gerade das Geschirr einräumen, als er plötzlich ein undefinierbares Geräusch hörte. Ein Knacken und Scheppern, so beschreibt es Werner Wendel aus Hahnbach. „Dann bin ich auf die Terrasse und habe nur gesehen, wie ein Tornado in ungefähr 50 Meter Durchmesser alles mit nach oben gerissen hat. Äste, Blätter sowieso, aber hauptsächlich Äste. Und dann dachte ich, oh Gott, was soll ich jetzt tun? Der geht auf unser Haus“.
Schäden könnten im sechsstelligen Bereich liegen
Nicht nur das Haus der Familie Wendel hat dieser Sturm am Samstagmittag in Hahnbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) getroffen. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, verletzt wurde laut Polizei niemand. Wie ein Sprecher gegenüber dem Portal nordbayern.de sagte, sind zwei Wohnhäuser und mehrere Nebengebäude betroffen. Ersten Schätzungen zufolge liege der Schaden im mittleren sechsstelligen Bereich. Bis zum Abend beruhigte sich die Lage wieder. Es gebe noch vereinzelt Einsätze wegen Starkregens, die Lage sei aber überschaubar, so der Sprecher.
Die Vermutung des Anwohners, wobei es sich um einen Tornado gehandelt haben könnte, bestätigt die Polizei nicht. Erst Ende Mai 2025 hatte es vor wenigen Tagen einen ähnlichen Verdacht gegeben. Heftige Winde hatten in Oberfranken die Dachziegel von zehn Gebäuden geweht. Bei neun Stallungen in Sonnefeld (Landkreis Coburg) sei jeweils rund die Hälfte des Daches abgedeckt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch ein Wohnhaus sei von dem Vorfall betroffen gewesen.
Laut Deutschem Wetterdienst ist ein Tornado eine Luftsäule, die sich unter einer cumuliformen Wolke bildet und mit dem Boden in Kontakt steht, wobei sie um eine mehr oder weniger senkrechte Achse rotiert. Er kann auch als „Großtrombe“ oder „Windhose“ (Tornado über Land) bezeichnet werden.
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