Ermittlungen laufen weiter

Nach Faustschlag: Ist Drachenlord Opfer oder Täter? Polizei äußert sich klar

Tobi Lang

Redakteur

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2.5.2023, 10:16 Uhr
Das Foto links zeigt die Auseinandersetzung am Würzburger Bahnhof vom 28. April. Die Ermittlungen laufen weiter, sagt die Polizei. 

© Telegram/dpa Das Foto links zeigt die Auseinandersetzung am Würzburger Bahnhof vom 28. April. Die Ermittlungen laufen weiter, sagt die Polizei. 

Die Szenen, und das ist häufig so, wenn es um den Drachenlord geht, sind gut dokumentiert. "Verpisst dich du Stück Scheiße", schreit der aufgebrachte Rainer Winkler, wie der Ex-Streamer aus dem mittelfränkischen Altschauerberg eigentlich heißt. Die Szenen sind auf einem Video zu sehen. "Na los, hau mir aufs Maul", ruft er einem anderen Mann aus einer Gruppe zu. Es folgen eine Rangelei und ein Faustschlag, der die Bundespolizei seit nun exakt fünf Wochen beschäftigt. Die Frage: Wer war Täter - und wer Opfer?

Auch wenn die Ermittlungen noch laufen, äußert sich die Bundespolizei nun klar dazu. Bereits in einer ersten Pressemitteilung sprach die Behörde vom Verdacht eines Körperverletzungsdelikts zulasten des Ex-Youtubers. Und dabei sei es bislang auch geblieben. Winkler, erklärt ein Sprecher, sei im konkreten Fall erst einmal das Opfer. "Andere Dinge, die da möglicherweise vorgefallen sind, wären Antragsdelikte", heißt es. "Und da gab es bislang keine Anträge." Heißt: Beleidigungen und andere Entgleisungen, die sich der Drachenlord am Würzburger Bahnsteig geleistet haben könnte, werden derzeit nicht verfolgt.

Drachenlord mit "Rötung im Gesicht" - Ermittlungen laufen

In einer ersten Pressemitteilung sprach die Polizei von einer "lauten Auseinandersetzung" am Würzburger Bahnhof am Abend des 28. März. Zeugen schlugen Alarm. Vor Ort seien die Streifen auf einen 33-Jährigen getroffen, der "eine Rötung im Gesicht" gehabt habe. Bei ihm handelt es sich ganz offensichtlich um Winkler. Der Mann gab an, von einer "Personengruppe belästigt worden zu sein".

Immer wieder taucht Winkler, der wohl keinen festen Wohnsitz hat, in Franken auf. Seine Gegner, die sogenannten Hater, verfolgen ihn, posten Videos, bedrängen ihn teilweise. Das führt zu Streit und Eskalationen wie am Würzburger Bahnhof. "Das Verfahren liegt weiter bei uns", sagt ein Sprecher der Bundespolizei. Hinweise, beispielsweise auch Videoaufnahmen, würden ausgewertet und Zeugen verhört werden. Erst dann wird das Verfahren der Staatsanwaltschaft übergeben, die entscheidet, ob gegen den Verdächtigen, der Winkler schlug, Anklage erhoben wird.