Brigitte Meyer feierte 80. Geburtstag in Pyrbaum und blickt auf ein bewegtes Leben zurück

Pyrbaum - Vor 80 Jahren wurde Brigitte Meyer, eine geborene Grosser, am 31. Mai 1945 in Mies im Sudetenland geboren. Mit einem Jahr wurde sie mit ihrer Mutter ausgesiedelt.

Ihr Vater war im Krieg. Sie strandeten in Ipsheim in der Nähe von Nürnberg in einer Einzimmer-Wohnung. Mit sechs Jahren besuchte sie die Schule in Nürnberg und lernte anschließend den Beruf der Bürokauffrau. Gut ausgebildet bekam sie einen Arbeitsplatz im Autohaus Österlein am Plärrer. Sie arbeitet geschützt hinter einer Glasscheibe. Trotzdem fiel sie einem Kunden auf – dem jungen Klaus Meyer. Er kam öfters und versuchte einen Kontakt herzustellen. Das war damals nicht so einfach.

Brigitte wuchs intensiv behütet auf und musste direkt nach der Arbeit nach Hause. An einen möglichen Schwiegersohn stellte ihr Vater hohe Anforderungen. Unter anderem sollte der Zukünftige seiner Tochter zumindest Beamter sein – wie er, ein Straßenbahn-Schaffner. Klaus Meyer hatte Glück. Brigitte schien nicht abgeneigt, auch wenn sie ihn, wie damals nicht ungewöhnlich, zuerst einmal zappeln ließ. Außerdem war auch am Samstag um 21 Uhr Zapfenstreich. Brigitte musste heim.

Aber, „er war hartnäckig“, sagt Brigitte an ihrem 80. Geburtstag. Bei einem Faschingsball „lernten wir uns näher kennen“. Und, Klaus erfüllte die höchste Anforderung des möglichen Schwiegervaters: Er war Polizeibeamter. 1963 heirateten sie und bekamen in Nürnberg zuerst eine 3-Zimmer-Wohnung und dann zwei Söhne. Nach weiteren beruflichen Stationen bauten sie in Pyrbaum ein Einfamilienhaus und die Familie vergrößerte sich um drei weitere Jungs - einer der Buben wurde allerdings nur vier Wochen alt. Für ihn pflanzten seine Eltern einen Walnussbaum im Garten.

Brigitte Meyer arbeitet noch weitere 16 Jahre als Arzthelferin bei einem Zahnarzt. Sie läuft gerne, arbeitet leidenschaftlich in ihrem großen Garten. Zu ihren Lieblingsblumen gehören die Hortensien und Rhododendron. Früher haben sie gerne Urlaub in den Bergen gemacht. Am Wochenende fuhren sie mit dem VdK im Bus nach Furth im Wald. Die Mitreisenden sangen dem Geburtstagskind ein Ständchen.