
Fulminanter Auftritt
Converted rockt das Sambesi-Zelt am Bögl-Weiher

Nach dem Auftakt mit „Brown Sugar“ feuerte Gitarrist Rainer Knychalla die Gäste an: „Wir sind zwar im Zirkus, aber nicht nur zum Anschauen – ihr derfts eich a bewegen.“ Die ließen sich das nicht zweimal sagen, uns bei „Born to be wild“ füllte sich der Ring vor der Bühne, um sich für den Rest des Abends auch nicht mehr zu leeren.
Knychalla kokettierte mit seinem Alter und dem seiner Mitstreiter: „Menschen, Tiere, Sensationen – wenn ihr gekommen seid, um zu schauen, ob wir noch leben – des wär die Sensation.“ Doch die nach den Rolling Stones dienstälteste Rockband der Welt hat auch 56 Jahre nach ihrem ersten Auftritt immer noch die Power, ihre Zuhörer mit Songs der Stones, den Dire Straits oder Santana mitzureißen oder Klassikern wie „„While My Guitar Gently Weeps“ ins Träumen zu bringen.

Auch wenn „Money for Nothing“ zum festen Repertoire gehört, verkehrte die Band dessen Aussage ins Gegenteil: Die Musiker von „Converted“ verzichteten auf ihre Gage – der gesamte Erlös aus dem Eintritt ging an die Stiftung „Menschen für Menschen“, für die auch der Circus Sambesi seit Jahren Spenden sammelt. Gut aufgewärmt schickte die Band ihr Publikum mit Manfred Mann und AC/DC in die Pause, um im zweiten Set ohne Vorglühen weiter zu beschleunigen.

Zwischen ZZ Top und Rolling Stones hatten romantischere Naturen auch einmal Gelegenheit zum Schwofen auf der Tanzfläche zu Gary Moores „Still Loving You“. Aber eigentlich war an diesem Abend Vollgas angesagt – und als Pianist Hans Wittmann für AC/DCs „All Night Long“ zu Schiebermütze und Mikro griff, tobte das Zelt. Ungebremst weiter ging es im dritten Set weiter – starker Start mit „Jumping Jack Flash“, und dann einfach weiter steigern. Bei „Lola“ sang das ganze Zelt mit.

Mit Deep Purple samt Schweineorgel, Pink Floyds „The Wall“ und AC/DCs „Highway to Hell“ ging es auf die Zielgerade bis nach Mitternacht – für viele Zuhörer wohl zu früh. Und natürlich schallte am Schluss „Hey Jude“ über den See.
