
Eichstätt übergibt Einsatzrucksäcke
Damit die Feuerwehren im Landkreis Neumarkt besser mit seelischen Belastungen zurechtkommen
Die Diözese Eichstätt hat die psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte im Landkreis Neumarkt durch die Übergabe von Einsatzrucksäcken unterstützt. Daniel Gottschalk, Kreisbrandmeister und Pressesprecher für die Feuerwehren des Landkreises, erklärt, wie diese Einsatzrucksäcke bei der Arbeit der Feuerwehrkräfte helfen können.
Wofür ist die psychosoziale Notfallversorgung für die Einsatzkräfte da?
Einsatzkräfte der Feuerwehren werden bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nicht selten mit Schicksalsschlägen, Leid oder gar Tod konfrontiert. Es kommt leider auch zu Einsatzsituationen, in denen die Ehrenamtlichen trotz ihrer Ausbildung, ihres persönlichen Einsatzes und ihrer technischen Geräte hilflos mit der Zerstörung von Leben und Sachwerten konfrontiert sind.
Als besonders belastend werden dabei insbesondere Einsätze empfunden, bei denen Kinder, Freunde, Bekannte, Familienangehörige oder Kameraden betroffen sind. Auch Großschadensereignisse wie Naturkatastrophen oder viele Opfer fordernde Unglücksfälle aufgrund technischen oder menschlichen Versagens oder auch Terroranschläge können zu extremen seelischen Belastungen führen.
Wie gehen die Einsatzkräfte mit diesen extremen seelischen Belastungen um?
Bei solchen belastenden Einsatzsituationen leistet eine speziell ausgebildete, zehnköpfigen Gruppe von Feuerwehrdienstleistenden aus dem Landkreis den Einsatzkräften psychosoziale Notfallversorgung. Denn die genannten Einsatzerlebnisse überfordern möglicherweise die normalen Lebens- und Krisenbewältigungsmuster des Alltags und die Einsatzkräfte benötigen Unterstützung bei deren Verarbeitung.
Wie läuft die Arbeit dieser Gruppe ab?
Die von Diakon Herbert Götz aus Berg initiierte und geführte Gruppe wird bei belastenden Einsatzlagen direkt von der Einsatzleitung verständigt und ein Team betreut die Einsatzkräfte situationsbedingt noch am Einsatzort, an einem geschützten Ort und sofern nötig auch noch weit über das eigentliche Einsatzende hinaus. Alle Mitglieder haben dafür mindestens eine zweitägige Ausbildung absolviert und treffen sich regelmäßig zum Austausch. Die Mitglieder wirken darüber hinaus auch bei der Grundausbildung der Feuerwehrdienstleistenden mit, in welcher der Umgang mit belastenden Einsatzsituationen fester Bestandteil ist.
Was hat es mit den gespendeten Einsatzrücksäcken auf sich?
Unterstützt wurde die wichtige Arbeit nun durch die Übergabe von zehn Einsatzrucksäcken durch die Diözese Eichstätt. Diakon Thomas Rieger, Referent für Notfallseelsorge der Diözese, freute sich, die wichtige Arbeit des Teams damit unterstützen zu können. Den Rucksack könne jedes PSNV-Teammitglied individuell bestücken und mit an die Einsatzstellen nehmen. Der Diözese ist es ein Anliegen, die Arbeit der Ehrenamtlichen bestmöglich zu unterstützen und wertzuschätzen.
Kreisbrandinspektor Peter Häberl und Herbert Götz dankten Diakon Rieger für die Anerkennung und Unterstützung der Arbeit. Im Landkreis Neumarkt ist man im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte hervorragend aufgestellt, wenngleich man natürlich immer hofft, dass nur möglichst wenig belastende Einsätze eintreten, bei denen sie dann zum Einsatz kommen muss.
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