Ernährung in der Schwangerschaft: Sind Sushi und saure Gurken tabu?

NEUMARKT/BERCHING - Wieviel soll ich essen? Wie viel darf ich zunehmen? Welche Lebensmittel sind tabu? Mit der Schwangerschaft treten viele Fragen für die werdende Mutter auf. Antworten gibt Diplom-Ökotrophologin Kristina Schreiber aus Berching.

Schwangere Frauen haben ständig Hunger. Ist das nur ein Vorurteil?

Kristina Schreiber: Ein gesteigerter, häufiger Appetit macht durchaus Sinn. Wenn sich der Körper in der Schwangerschaft umstellt und der Kreislauf instabiler wird, können kleine Zwischensnacks helfen. Gut für den Blutzuckerspiegel sind Salzstangen, Zwieback oder ein dünn mit Butter bestrichenes Brot. Das beruhigt den Magen.

Saure Gurken, Rollmops, Schokolade - darf jeder Gelust und jedem Heißhunger nachgegangen werden?

Spätestens im 2. Trimester ist der Energiebedarf hoch. Oft steckt hinter bestimmten Gelüsten ein konkreter Bedarf des Körpers - meist nach Saurem oder Frischem. Großer Heißhunger auf Schokolade kann auch ein Hinweis auf einen versteckten Magnesium-Mangel sein. Die Schwangerschaft ist eine gute Gelegenheit, die Ernährung zu untersuchen und gegebenenfalls zu ändern.

Welche Lebensmittel sind tabu?

Schwangere gehören zur vulnerablen Gruppe und stecken Infekte möglicherweise nicht so gut weg. Es ist daher besonders wichtig, auf eine gute Hygiene zu achten. Die fängt beim regelmäßigen Tauschen der Spüllappen an und hört bei "kritischen" Lebensmitteln auf. Dazu zählen vor allem Rohmilchkäse, Rohwurst und Rohfisch.

Ist Sport eine gute Idee?

Als Faustregel gilt: Schwangere sollen nichts Neues anfangen. Wenn sie vorher gerne Joggen waren oder Yoga gemacht haben, sollen und dürfen sie das auch weiterhin. Den eigenen Körper und damit auch den Kreislauf des Kindes in Schwung halten, ist während und nach der Schwangerschaft von Vorteil. Spätestens im 3. Trimester sollen große Erschütterungen vermieden werden, wie zum Beispiel beim Reiten oder Tennisspielen.

Kristina Schreiber beantwortet noch viel mehr Fragen in einem Online-Seminar des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am 17. April von 18.30 bis 20 Uhr. Anmeldungen sind unter www.weiterbildung.bayern.de möglich.

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