Grünes Licht für Neubau am Bucher Zeltplatz: Breitenbrunn muss Investitionen priorisieren

Breitenbrunn - „Es rührt sich wieder etwas in Sachen Baukonjunktur.“ Mit diesen Worten hat Bürgermeister Johann Lanzhammer bei der jüngsten Sitzung des Breitenbrunner Marktgemeinderates die Tatsache bewertet, dass gleich elf Bauanträge zur Beratung vorlagen. So plant zum Beispiel der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Bayern (VCP) ein Großprojekt auf dem internationalen Zeltplatz Bucher Berg.

Seit der Zeltplatz im Jahr 1983 eröffnet wurde, hat der Verband immer wieder kräftig in dessen Infrastruktur investiert. Heute begeistern nicht nur das üppige Programmangebot die Besucher des Platzes, sondern auch der Komfort der ihnen geboten wird. Dazu zählen beispielsweise ein Programm- und Kiosk-Gebäude, ein Grillpavillon, mehrere Schutzhütten, ein Steinbackofen und das moderne Küchen- und Sanitärgebäude mit einer Großküche für bis zu 500 Personen, mit Warmwasseraufbereitung, Duschen, Aufenthaltsraum, sowie Schlafmöglichkeiten und Büros für Mitarbeiter. Wenn alles klappt, soll nun in diesem Jahr damit begonnen werden, die zwei in die Jahre gekommenen Waschhütten durch ein komplett neues, zweistöckiges Gebäude, das auch einen großen Aufenthaltsraum beinhaltet, zu ersetzen. Mit diesem Projekt möchte der VCP den Gästen und Vereinen die Möglichkeit bieten, beheizbare Räumlichkeiten in einem modernen Bauwerk zu nutzen. „Der Zeltplatz ist ein Aushängeschild unserer Gemeinde und ein wichtiger Bestandteil des Tourismus“, erklärte der Rathauschef. Das Gremium sah das genauso und erteilte dem Vorhaben des gemeindliche Einvernehmen. Das gab es auch für alle anderen der vorliegenden Bauanträge, mit einer Ausnahme: Die Errichtung einer vier mal sechs Meter großen, ganzjährig nutzbaren Zelthalle im Baugebiet auf dem Brand fand keine Zustimmung.

Vorgestellt wurde ferner der Prüfungsbericht des Landratsamtes zum aktuellen Haushaltsplan der Marktgemeinde. Darin kommt die Aufsichtsbehörde unter anderem zu dem Schluss, dass der Markt durch eine vorausschauende, achtsame und wirtschaftliche Haushaltsführung in den Vorjahren trotz der eingeschränkten Steuerkraft eine vorbildliche finanzielle Basis geschaffen hat. Anerkennend wird auch darauf hingewiesen, dass der Markt rechtzeitig erkannt und darauf reagiert habe, dass die Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes auf das Niveau des Landesdurchschnitts notwendig ist, um künftige Investitionen umsetzen zu können. Apropos Investitionen: Zur Finanzierung der geplanten Investitionen, vor allem für die Sanierung des Schulgebäudes, wird Breitenbrunn vermutlich in den Jahren 2026 bis 2028 nicht um eine Darlehensaufnahme herumkommen. Dazu schreibt das Landratsamt: „Nach derzeitigem Stand gefährdet die Neuverschuldung die dauernde Leistungsfähigkeit der Gemeinde nicht und ist insoweit vertretbar. Planmäßig unterschreitet der Markt auch weiterhin den Landesdurchschnitt beim Verschuldungsgrad.“

Allerdings wird in diesem Prüfungsbericht vorausschauend darauf hingewiesen, dass in Zukunft mit einem Anstieg der Anforderungen an die Gemeinden und ihre Verwaltungen, die mittelfristig erhebliche Ausgabenmehrungen im Verwaltungshaushalt nach sich ziehen werden, zu rechnen sei. Die Haushaltsplanung sei deshalb danach auszurichten, derzeit noch machbar Erscheinendes, in ehrlicher Auseinandersetzung und realistischer Einschätzung der mittelfristigen Finanzdaten auch für die Zukunft kommunal- und finanzwirtschaftlich vertretbar zu gestalten. Der Marktgemeinderat nahm die Ausführungen der Kommunalaufsicht zur Kenntnis und wird die anstehenden Investitionen und Ausgaben entsprechend steuern.

Abschließend teilte der Bürgermeister mit, dass am Samstag, 28. Juni, in Kemnathen das neue Feuerwehrhaus sowie das neue Tragkraftspritzen-Fahrzeug Wasser (TSF-W) mit neuer Tragkraftspritze ihrer Bestimmung übergeben werden. Die offizielle Eröffnungsfeier für die neue Kindertagesstätte St. Nepomuk findet am Sonntag, 6. Juli, im Rahmen eines Sommerfestes statt. Die nächste Marktratssitzung ist am Montag, 14. Juli.