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Gemeinderat

Kritik am Regionalplan: Lauterhofen wehrt sich gegen Windenergiefläche in Pilsach

Lauterhofen - Heftig debattiert wurde bei der letzten Sitzung über den neuen Entwurf des Regionalplans im Bereich Windenergie, der gegenüber der gemeindlichen Planung einige Änderungen aufweist.

Entschieden lehnten die Markträte die neu ausgewiesene Fläche NM 13 ab, die in der gemeindlichen Planung nicht enthalten ist. Diese Fläche liegt größtenteils im Bereich der Gemeinde Pilsach und in einem kleineren Teil in Lauterhofen. Mit der Nachbargemeinde habe er darüber gesprochen, informierte Bürgermeister Ludwig Lang, in Pilsach werde Windenergie an dieser Stelle ebenfalls abgelehnt.

Auch die gemäß Regionalplan deutliche Vergrößerung der Fläche NM 25 im Bereich Engelsberg-Kastl von 8,1 Hektar auf 15 Hektar wurde abgelehnt. Hier soll die Fläche an den gemeindlichen Plan wieder angepasst werden. Mit den übrigen im Regionalplan vorgesehenen Änderungen, die teils auch eine Verkleinerung der jeweiligen Fläche beinhalten, zeigten sich das Gremium überwiegend einverstanden. Verkleinert wurde gemäß Regionalplan unter anderen die Fläche bei Muttenshofen im Einzugsbereich des Wasserschutzgebietes. Laut Marktrat Xaver Lang, dem Vorsitzenden des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pettenhofener Gruppe, sei aber noch nicht abschließend geklärt, ob das ein Ausschlusskriterium ist, hier laufe noch eine Prüfung.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht!“, betonte Marktrat Norbert Strobl und kritisierte, dass der Plan der Gemeinde überhaupt überplant wurde. „Wir haben unsere Zonen vorgestellt, wie wir sie haben wollen“, stimmte Bürgermeister Lang zu. Der Regionalplan solle sich an der großen Politik orientieren, forderte Xaver Lang, „wir sehen eine andere Rechtslage“, denn immerhin hat Lauterhofen die geforderten Ziele deutlich übererfüllt mit mehr als zwei Prozent der Gemeindefläche, die für Windkraft ausgewiesen wurde.

Spezielle Kritik äußerte Marktrat Anton Preißl zu den Gebieten NM 18 und NM 19 nördlich von Traunfeld beiderseits der Hauptstraße – die allerdings vom Marktrat mehrheitlich befürwortet und im Flächennutzungsplan der Gemeinde ausgewiesen worden waren. Um eine Umzingelung von Traunfeld zu vermeiden, sollten diese beiden Gebiete herausgenommen werden. Man könnte locker darauf verzichten, wenn man 200 Hektar ausgewiesen hat und eigentlich nur 100 Hektar bräuchte.

Preißl wies darauf hin, dass auch der Nachbarlandkreis dort Flächen ausweise. Aktuell stehen bereits 25 Windräder in einem Gebiet von drei mal fünf Kilometern. Es könne nicht sein, dass es 50 werden, „das ist menschenverachtend, eine extreme Überlastung!“, ärgerte sich Preißl mit Blick auf das Landschaftsbild, „eine Katastrophe“ und die fallenden Immobilienpreise, „da kann man nicht mehr leben, nicht mehr wohnen!“.

Dieser Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit. Es gebe einen gültigen Flächennutzungsplan, da könnten nicht einfach Gebiete weggestrichen werden, begründete Xaver Lang seine Ablehnung. Wohl könne man zu einem späteren Zeitpunkt den Plan noch einmal überarbeiten und eine Reduzierung anregen, wenn die insgesamt ausgewiesene Fläche zu groß erscheine.

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