Naturschützer bitten um Vorsicht

Landkreis Neumarkt: Kröten gehen auf „Hochzeitsreise“

16.3.2023, 14:55 Uhr
Bei der Erbmühle im Tale der Weißen Laaber haben freiwillige Helfer und Helferinnen einen Krötenschutzzaun aufgebaut.

© Bund Naturschutz Bei der Erbmühle im Tale der Weißen Laaber haben freiwillige Helfer und Helferinnen einen Krötenschutzzaun aufgebaut.

Mit dem ab dem Wochenende gemeldeten warmen Regen beginnt die Hauptphase der Amphibienwanderung. Jetzt wandern sie auch in den höher gelegenen Teilen im Norden und Osten des Landkreises.

Die Kreisgruppe Neumarkt im Bund Naturschutz betreut 13 Übergänge im gesamten Landkreis. Dort haben in den letzten Tagen viele freiwillige Helfer sowie Bedienstete bei den Bauhöfen und Straßenmeistereien Schutzzäune aufgebaut.

Aufbruch zu den Laichgewässern

Bei Regenwetter und milderen Temperaturen werden die Kröten aus ihren Winterverstecken gelockt. Sie brechen zu ihren Laichgewässern auf. Da es viel mehr Männchen als Weibchen gibt, versuchen diese bereits auf ihrer Wanderung die Weibchen für sich einzunehmen. Dabei klammern sie sich auf dem Rücken der Damen fest, um zum Zuge zu kommen. So sieht man bei der Wanderung viele Pärchen, die im Huckepack zu ihren vorgesehenen Weihern unterwegs sind.

Dort machen sie dann Hochzeit und die Weibchen legen die Eischnüre ab, um für Nachwuchs zu sorgen. Die Eischnüre enthalten bis zu 7000 Eier, die um Äste und Wasserpflanzen im Teich gewickelt werden. Allerdings sind die aus den Eiern schlüpfenden Kaulquappen vielen Gefahren ausgesetzt, so dass letzten Endes nur wenige Tiere übrig bleiben und das Erwachsenenalter erreichen. Nach zweieinhalb bis drei Monaten im Wasser findet eine Verwandlung der winzigen Tiere statt. Sie stellen auf Lungenatmung um und gehen oft in großer Zahl an Land, so dass der Volksmund von einem „Froschregen“ spricht.

Nachts auf Futtersuche

Die Kröten werden in der Natur maximal zehn bis zwölf Jahre alt. Sie leben versteckt im Wald, in Gärten auf Streuobstwiesen und Hecken. Nachts streifen sie auf Futtersuche umher und verzehren dabei Würmer, Insekten, Asseln, Spinnen und auch Schnecken stehen auf ihrer Speisekarte. In den letzten Jahren ist ein markanter Rückgang der Populationen festzustellen. Die vielen Helfer, die an den Zäunen in den nächsten Wochen die Tiere auflesen und über die Straße tragen, helfen, die Arten zu erhalten.

Bei der Erbmühle im Tale der Weißen Laaber befinden sich zwei Weiher, die als Laichgewässer für Kröten, Frösche und verschiedene Molcharten dienen. Hier ist eines der größten Vorkommen dieser Tiere im Landkreis. Jährlich wandern mehrere Tausend Tiere über die Straße. Mit tatkräftiger Unterstützung der Kindergruppe Velburg wurde auch hier ein Zaun aufgebaut.

Auf Tiere und Sammler achten

Die Autofahrer werden aufgefordert, in den betroffenen Streckenabschnitten vorsichtig zu fahren, um möglichst die Tiere zu schützen und natürlich auch die Sammler und Sammlerinnen, die abends an den Zäunen unterwegs sind. Allen Helfern und Helferinnen möchte der BN seinen ausdrücklichen Dank aussprechen.

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