Unfallstatistik 2023

Mehr Verkehrstote in der Oberpfalz: Zehn Opfer hatten ihren Gurt nicht angelegt

Nicolas Damm

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22.2.2024, 09:54 Uhr
Immer schön anschnallen: Die Oberpfälzer Polizei gibt zu bedenken, dass zehn der 57 Verkehrstoten in ihrer Unfallstatistik von 2023 den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatten.

© Christin Klose, dpa Immer schön anschnallen: Die Oberpfälzer Polizei gibt zu bedenken, dass zehn der 57 Verkehrstoten in ihrer Unfallstatistik von 2023 den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatten.

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Im Jahr 2023 hat die Oberpfälzer Polizei 35.888 Verkehrsunfälle registriert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 3,0 Prozent darstellt (2022: 34.828). Dies geht aus der Unfallstatistik hervor, die das Regensburger Polizeipräsidium verbreitete.

Zwar bewegten sich die Zahlen weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, merkt die Polizei an. Dennoch dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass bei 4150 Unfällen Personen verletzt wurden. "Hierbei zeigt sich im vergangenen Jahr ebenfalls ein Anstieg um 4,9 Prozent."

Die jüngsten Zahlen zu den Verkehrstoten in der Oberpfalz für 2023 zeigen einen bedauerlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. „Mit 57 Verkehrstoten sind nicht nur statistische Werte betroffen, sondern vor allem das Leben von Menschen und die Schicksale von Familien. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel, und die dadurch entstehenden emotionalen Belastungen sind unermesslich“, verdeutlicht Polizeivizepräsident Robert Fuchs.

Besonders alarmierend: Zehn der Verkehrstoten hatten den vorgeschriebenen Sicherheitsgurt nicht angelegt. "Der Sicherheitsgurt ist in Verkehrsunfällen ein entscheidender Schutzfaktor und könnte in vielen Fällen Leben retten."

Die vermehrten Unfälle auf Landstraßen und die dort gestiegene Anzahl von 33 Verkehrstoten verdeutlichten die Notwendigkeit, besonders auf Landstraßen die Geschwindigkeit zu reduzieren und an Kreuzungen sowie Einmündungen besonders aufmerksam zu sein. Besorgniserregend sei auch ein neuer Höchststand von acht getöteten und eine Zunahme verletzter Rad- bzw. Pedelec-Fahrer, insbesondere bei älteren Nutzern.

Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren erreichten 2023 einen traurigen Höchstwert im Zehn-Jahres-Vergleich. Laut aktuellen Statistiken stiegen diese Verkehrsunfälle um 9,6 Prozent auf 2520 Unfälle an.

Analog zu dieser Entwicklung wurden mehr Senioren bei Verkehrsunfällen verletzt. "Mit einem Anstieg von 4,7 Prozent zählten wir 625 Verletzte", so Fuchs. Im Jahr 2023 verloren 18 Personen dieser Altersgruppe ihr Leben als Folge von Verkehrsunfällen, was einer Zunahme von acht Senioren im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Oberpfälzer Polizei registrierte 442 Unfällen unter Alkoholeinfluss, was einen Rückgang um 5,0 Prozent bedeutet (2022: 465). "Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt die Fahrt unter Alkoholeinfluss eine der Gefahrenquellen für die Straßenverkehrssicherheit, die nach wie vor schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht." Bei diesen Unfällen wurden 249 Personen verletzt und vier Menschen verloren ihr Leben.

Die Polizeibeamten in der Oberpfalz stoppten in 1715 Fällen alkoholbedingte Fahrten sowie 1158 Mal Personen, die unter dem Einfluss von Drogen am Straßenverkehr teilnahmen. Zusätzlich zu den alkoholbedingten Unfällen gab es 40 weitere Verletzte und zwei Tote bei insgesamt 58 Unfällen unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln. Die Oberpfälzer Polizei stoppte

Polizeivizepräsident Robert Fuchs ist sich sicher, dass das geplante Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis auch die Verkehrssicherheit negativ beeinflussen wird: „Ein Konsum von Alkohol oder Drogen ist mit einer sicheren Verkehrsteilnahme nicht zu vereinbaren. Durch eine Legalisierung wäre die Wirkung von Cannabis weiter verharmlost, häufige Fehleinschätzungen der eigenen Fahrtüchtigkeit mit dann erheblichen Auswirkungen auf die Straßenverkehrssicherheit sind hier vorprogrammiert.“

Die aktuellen Verkehrsunfallstatistiken zeigen nachweislich neun Schwer- und 63 Leichtverletzte aufgrund von Ablenkung am Steuer. Die Dunkelziffer in diesem Ursachenfeld liegt nach Angaben der Polizei weitaus höher.

Die Ablenkung am Steuer durch die Nutzung von Mobilgeräten sei eine der regelmäßig unterschätzten Ursachen für Verkehrsunfälle: Das Risiko steigt nicht nur für den Fahrer selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Bereits kurze Momente der Unaufmerksamkeit können zu Verkehrsunfällen führen, die teilweise schwerwiegende Folgen für die Beteiligten haben.

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