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An den Wasserleitungen, hier der Abschluss der Verbundleitung Sulzkirchen-Thannhausen, wurde in jüngster Zeit einiges erneuert. Ein Brunnen muss saniert beziehungsweise neu gebaut werden. Dazu kommen niedrigere Verbräuche: Eine Gebührenerhöhung ist programmiert.
© Anne Schöll
An den Wasserleitungen, hier der Abschluss der Verbundleitung Sulzkirchen-Thannhausen, wurde in jüngster Zeit einiges erneuert. Ein Brunnen muss saniert beziehungsweise neu gebaut werden. Dazu kommen niedrigere Verbräuche: Eine Gebührenerhöhung ist programmiert.

Komplexes Zahlenwerk

Millionen-Investitionen: Was Freystadts Haupt- und Finanzausschuss zum Haushalt vorberät

Freystadt - Der diesjährige Haushalt der Stadt Freystadt steht und wurde im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss vorberaten, bevor er dem Stadtratsgremium in der nächsten Sitzung vorgelegt wird. Der Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat einstimmig die Annahme des Haushaltsplans samt Finanz- und Stellenplan. In Summe stellt er sich auf 40,12 Millionen Euro, unterteilt in 24,44 Millionen Verwaltungs- und 15,68 Millionen Euro Vermögenshaushalt. Für die Investitionen ist unter anderem wieder eine Neukreditaufnahme von 4,85 Millionen Euro vorgesehen.

Doch bevor das Zahlenwerk Thema war, hatte Bürgermeister Alexander Dorr einige Anmerkungen. So habe die Stadt von 2020 bis 2023 in Baumaßnahmen 45,8 Millionen Euro investiert. Der Schuldenstand liegt am Jahresanfang 2025 bei 13,66 Millionen Euro. Hochgerechnet bedeutet das pro Einwohner 1956 Euro Schulden. Weiter erläuterte Dorr, dass die Kalkulationszeiträume für die Wasser- und Abwassergebühren noch bis 2026 laufen. Weil jedoch sowohl beim Wasser als auch beim Abwasser mindestens zehn Prozent weniger Verbrauch/Einleitung angefallen sind, sei es absehbar, dass die Gebührenkalkulationen um ein Jahr vorgezogen werden, „um nicht sehenden Auges in hohe Kostenunterdeckungen zu laufen“. Was heißt, die Gebühren werden nach oben angepasst.

Grundsteuer-Gebühren A und B bleiben bei 865.000 Euro jährlich

Die Gebühren für die Grundsteuer A und B bleiben unverändert und liegen bei 865.000 Euro jährlich. „Weil es Einsprüche gibt, wird die Summe voraussichtlich nach unten gehen“. Schlüsselzuweisungen gibt es in diesem Jahr mit 3,05 Millionen Euro noch etwa mehr als in den kommenden Jahren, weil es in 2023, das als Berechnungsgrundlage dient, weniger Steuereinnahmen gegeben hat. Die Kreisumlage ist gegenüber dem Vorjahr auf 42,8 Prozent (2024: 38 Prozent) gestiegen und wird bis 2027 weiter steigen, was die kommenden Stadthaushalte mit 1,84 Millionen Euro zusätzlich belasten wird und damit eine massive Verringerung der Finanzspanne für Investitionen bedeutet.

Deshalb ist unter anderem auch der Bau der neuen Feuerwehrhäuser Mörsdorf, Möning und Oberndorf verschoben worden. Baugebietsausweisungen wird es heuer auch keine geben. Der Verwaltungshaushalt mit den Kosten für den laufenden Betrieb der Gemeinde vom Rathaus über Bauhof bis hin zu Schule, Kitas, Seniorenheim, Straßen und sonstigen Einrichtungen ist gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Millionen Euro auf 24,44 Millionen Euro angestiegen. Erwirtschaftet wurden 2,05 Millionen Euro, die zur Finanzierung in den Vermögenshaushalt fließen, ebenso die Entnahme aus den Rücklagen mit 2,57 Millionen Euro, Einnahmen aus Beiträgen mit 85.000 Euro, Zuweisungen und Zuschüsse mit 5,45 Millionen Euro, Erlöse aus Grundstückverkäufen mit 679.000 Euro sowie die Neukreditaufnahme von 4,85 Millionen Euro.

Sanierung der Mehrzweckhalle und Radweg-Bau

Finanziert werden soll mit den insgesamt 15,68 Millionen Euro die Sanierung der Mehrzweckhalle, heuer mit 8,12 Millionen Euro. Mit 882.000 Euro schlägt der Radweg Reckenstetten-Rohr zu Buche, wovon die Stadt jedoch 802.000 Euro vom Straßenbauamt wieder erstattet bekommt. Für das Strukturkonzept zur Zusammenlegung der großgemeindlichen Kläranlagen zur zentralen Kläranlage Freystadt geht die Stadt heuer mit 831.500 Euro in Vorlage, in den Jahren 2026 bis 2028 mit weiteren knapp 19 Millionen Euro, die ab 2026 mit Verbesserungsbeiträgen der Anschlussnehmer, höheren Gebühren und einem Zuschuss der RZWas über 2,1 Millionen Euro wieder abgebaut werden soll.

Enge finanzielle Verhältnisse bewirken, dass im kommenden Jahr zum Vermögenshaushalt lediglich 973.000 Euro zugeführt werden können, danach wieder mehr als eine Million Euro. Zu der Neudarlehensaufnahme heuer werden in den nächsten zwei weitere 1,8 Millionen Euro und 1,35 Millionen Euro folgen, die Darlehensrückzahlung heuer 830.000 Euro betragen. Der Schuldenstand zum Jahresende wird bei 13,77 Millionen Euro liegen und in den kommenden Jahren weiter steigen bis 2028 auf knapp 19 Millionen Euro. Tilgungen von jährlich etwa einer Million Euro sind vorgesehen und in drei Jahren eine Sondertilgung von 1,62 Millionen Euro. Die Zinsen für die Kassenkredite steigen mit dem Kreditvolumen von heuer 403.300 Euro auf 555.000 Euro 2028.

Fabian Seitz meinte, ob man Sonnensegel und ähnliche kleinere Sachen über Crowdfunding-Aktionen finanzieren könnte, um zu sparen. Beate Huber Beck plädierte für einen höheren Ansatz für das Seniorenheim, denn Renovierungen kommen. Dorr: „Da wird eine große Sanierung auf uns zukommen mit der Schaffung der heutigen Standards“.

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