Die „Passubio“ ist die erste Fahrradlampe, die das Neumarkter Unternehmen Lupine jemals hergestellt hat.
© Günter Distler
Die „Passubio“ ist die erste Fahrradlampe, die das Neumarkter Unternehmen Lupine jemals hergestellt hat.

425 Mark teuer

„Ohne Fahrtwind wird das Gehäuse sehr heiß“: Alles zur ersten legendären Lampe von Lupine

Das erste Lampenmodell des Neumarkter Unternehmens Lupine entstand 1991. Es hieß „Passubio“ und wurde nach dem italienischen Pass Pasubio in der Nähe des Gardasees mit seinen 52 Tunneln benannt. Dabei passierte ein kleiner Schreibfehler.

„Erst lesen, dann leuchten“, hieß es in der zugehörigen Anleitung. „Passubio ist eine Fahrradlampe, weder Taschenlampe noch Raumbeleuchtung - ohne Fahrtwind wird das Gehäuse sehr heiß.“ Die Lampe basierte noch auf der in den 1990er Jahren üblichen Halogentechnologie.

Der Gründer Wolf Koch wollte nur wenige Leuchten bauen, um sich und seinen Freundeskreis auszustatten. Aber der japanische Hersteller des für die „Passubio“ benötigten Reflektors bestand auf einer Mindestabnahmemenge von 300 Stück. So mussten es eben ein paar mehr werden. Für Koch kein Problem: Er besaß eine Metallfräse und weiteres für den Lampenbau benötigte Werkzeug.

Als der gelernte Steinmetz die fertigen Leuchten für je 425 Deutschen Mark Fahrradhändlern anbot, sei ihm aufgrund des hohen Preises mit Unverständnis begegnet worden: „Hast du Lack gesoffen?“ Auch sein Steuerberater habe das Unternehmen Lupine nicht gutgeheißen und dazu geraten, es gut sein zu lassen.

Die Anfänge von Lupine waren wirtschaftlich schwierig

Die Gründerjahre waren wirtschaftlich hart. In der kalten Jahreszeit brummte das Geschäft. Doch jeden Sommer kam die Flaute. Wer braucht schon teure Fahrradlampen, wenn es lange hell ist? Erst als E-Bikes massentauglich wurden, die sich ganzjährig verkauften, änderte sich das.

Koch musste einst sogar sein Haus am Waldrand verkaufen, in dem er wohnte und anfangs an den Lampen schraubte. Nur so konnte Lupine überleben. Weiter ging es ab 1997 in einer angemieteten Scheune in Schwarzenbach. 2009 wurde ein Neubau in Neumarkt bezogen. Doch der war schnell zu klein.

Also folgte exakt zehn Jahre später ein zweiter Neubau in Pölling. Hier montieren und ertüfteln die rund 40 Mitarbeitenden von „Lupine Lighting Systems“, wie das Unternehmen offiziell heißt, bis heute immer bessere Leuchten. Eine Erweiterung wäre auf einem Nachbargrundstück möglich, das Lupine bereits gehört.

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