Obacht auf Rehe und andere Wildtiere: Die Oberpfälzer Polizei gibt Tipps, um Unfälle zu vermeiden.
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Obacht auf Rehe und andere Wildtiere: Die Oberpfälzer Polizei gibt Tipps, um Unfälle zu vermeiden.

Meldung muss sofort raus

Polizei Oberpfalz: Wie vermeide ich Wildunfälle? Und was mache ich, wenn es doch passiert?

Im Mai tut sich in der Natur vieles: Die Revierkämpfe der Rehböcke beginnen, Büsche und Bäume bekommen dichtes Laub. Außerdem startet die Jagdsaison. Alles zusammen lässt das Risiko für Wildunfälle stark steigen: In der Oberpfalz verzeichnet die Polizei im Monat Mai die meisten Wildunfälle im Jahr, durchschnittlich sind es rund 1100.

Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Wildunfälle am Gesamtverkehrsunfallaufkommen 30,4 Prozent. Somit steht laut Polizei nahezu jeder dritte Verkehrsunfall im Zusammenhang mit einem Wildtier. Vor dem materiellen Schaden stehe dabei der Tierschutz im Vordergrund, heißt es in einer Mitteilung aus dem Polizeipräsidium Oberpfalz. Wird ein verletztes Tier erst am Folgetag gefunden, leidet es möglicherweise stundenlang.

So lauten die Tipps der Polizei, um Wildunfälle zu vermeiden:

  • Tempo reduzieren bei Dämmerung und in Wald- oder Feldnähe
  • Achten Sie auf Wildwechsel-Schilder: Die sind bewusst aufgestellt
  • Mehrere Tiere möglich: Nach dem ersten Tier folgt oft ein weiteres
  • Nicht ausweichen. Die Gefahr, in den Gegenverkehr oder gegen einen Baum zu lenken, ist größer
  • Nach einem Zusammenstoß immer Polizei verständigen, auch wenn das Tier wegläuft
  • Weitere Fragen beantworten die Polizeidienststellen vor Ort, in Neumarkt erreichbar unter (09181) 48850, in Parsberg unter (09492) 94110.

Falls es doch passiert ist: Nach einem Wildunfall muss der Fahrer oder die Fahrerin sofort handeln. Wer nach einem Zusammenstoß mit einem Wildtier nicht anhält oder diesen nicht unverzüglich der Polizei meldet, handelt ordnungswidrig und riskiert strafrechtliche Konsequenzen, schreibt die Polizei weiter. Es ist also nicht korrekt, erstmal nach Hause zu fahren und dann zu telefonieren.

Wichtig ist, einen Unfall sofort zu melden

Verletzte Tiere zurückzulassen kann den Tatbestand der Tierquälerei erfüllen; und es ist ein Verstoß gegen das Bayerische Jagdgesetz, wenn man einen Wildunfall nicht meldet. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, sofort die Polizei oder den Jagdpächter zu verständigen.

So verhält man sich richtig nach einem Wildunfall:

  • Unfallstelle sichern: Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck in ausreichender Entfernung aufstellen (mindestens 100 Meter auf Landstraßen, 200 Meter auf Autobahnen).
  • Verletzte Personen versorgen: Notruf 112 wählen und Erste Hilfe leisten.
  • Fahrzeug sichern: Ist das Fahrzeug fahrbereit, stellen Sie es abseits der Fahrbahn ab. Ist es nicht mehr fahrbereit, begeben Sie sich an einen sicheren Ort abseits der Straße, etwa hinter die Leitplanke.
  • Polizei verständigen: Wählen Sie die 110, auch wenn das Tier weggelaufen ist. Die Polizei informiert den zuständigen Jäger.
  • Totes Tier an den Fahrbahnrand ziehen (falls gefahrlos möglich): Nur mit Handschuhen anfassen, um sich vor Krankheiten zu schützen.
  • Sicherheitsabstand zu verletztem Wild halten: Diese Tiere können unberechenbar reagieren.
  • Kein Mitnehmen des Tieres: Es ist verboten, verletztes oder totes Wild ohne Rücksprache mit der Polizei oder dem Jäger mitzunehmen – auch nicht zum Tierarzt.
  • Am besten den genauen Unfallort notieren oder mit dem Smartphone den Standort markieren (etwa, indem man den Standort an einen Bekannten sendet). Das hilft auch der Polizei und dem Jagdpächter, der ein eventuell verletztes Tier schneller finden kann.

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