Rittershofer Bürgerinitiative "Nein zur Solar-Großanlage in Rittershof" wirft Unterschriftenliste mit 159 Unterschriften am Neumarkter Rathaus ein: Angelika Rackl, Kristina Tanneberger-Spies, Stefan Spies (v.li.).
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Rittershofer Bürgerinitiative "Nein zur Solar-Großanlage in Rittershof" wirft Unterschriftenliste mit 159 Unterschriften am Neumarkter Rathaus ein: Angelika Rackl, Kristina Tanneberger-Spies, Stefan Spies (v.li.).

Kein Termin beim OB

PV-Anlage Rittershof: BI hat 159 Unterschriften gegen zweiten Entwurf gesammelt

Seit über einem Jahr wendet sich die Rittershofer Bürgerinitiative „Nein zur Solar-Großanlage in Rittershof“ gegen die bauplanungsrechtliche Festsetzung einer PV-Großanlage am nördlichen Ortsrand von Rittershof und hat Unterschriften gesammelt, nun zum zweiten Mal: Auch gegen die erste Planungsvorlage hatte die BI sich gewandt, nun gegen die zweite - mit mehr Beteiligung als beim ersten Mal. Die Liste mit insgesamt 159 Unterschriften haben die Initiatoren Angelika Rackl, Kristina Tanneberger-Spies und Stefan Spies im Rathaus eingeworfen.

In einer Mitteilung der BI heißt es, OB Thomas Thumann habe die Liste nicht persönlich entgegengenommen. Die Gruppe sei ans zuständige Rechtsamt verweisen worden.

"Füracker nahm sich Zeit"

Das ärgert Stefan Spies: Eine BI ziele auf politische Mitgestaltung ab, für politische Fragen sei der OB zuständig. Der bayerische Finanzminister Albert Füracker habe sich Zeit für ein Gespräch genommen, "aber der OB meidet den Kontakt mit der Bürgerinitiative wie der Teufel das Weihwasser“, schreibt Spies.

Dass sogar mehr Menschen unterschrieben haben als bei der Aktion gegen die ursprüngliche Planungsvorlage, zeige die deutliche Ablehnung: Es sei nicht richtig, dass der OB die Rittershofer inzwischen von dem Projekt überzeugt habe.

BI findet Standort ungeeignet

Mattias Bahmann aus Rittershof: „Der Standort unmittelbar am Ortsrand ist und bleibt vollkommen ungeeignet: Viel zu nahe am Wohngebiet, mitten im Naherholungsgebiet und aufgrund der hängigen Geländetopographie – auch bei Eingrünung – von vielen Punkten aus einsehbar."

Daran ändere auch die Vergrößerung des Abstandes von der Wohnbebauung "um lächerliche 40 Meter, noch dazu bei gleichzeitiger Verdopplung der Modulfläche von drei auf sechs Hektar selbstverständlich nichts", so Bahmann weiter.

Suche nach Alternative?

Das sei ein Scheinkompromiss. Maria Stacho findet, " anstatt bunt mit Schafen und Sonnenblumen illustrierte Flyer zu verteilen, hätte sich die Verwaltung längst um einen Standort abseits vom Wohngebiet kümmern können".

Aber auch ein Grundstückstausch zwischen Eigentümern geeigneter Flächen, die vielleicht nicht verpachten wollen, und den Eigentümern der momentan favorisierten Grundstücke sei eine Möglichkeit. Kristina Tanneberger-Spies verweist darauf, der Fall habe Bedeutung weit über Rittershof hinaus: „Wie auch Bürgermeister Ochsenkühn betont hat, wird das nicht der letzte Solarpark auf Neumarkter Stadtgebiet sein."

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