
Erleichterung für Eltern
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung kommt: Stadt Neumarkt stellt schon heute die Weichen
Ab dem Herbst nächsten Jahres gilt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter. Er soll zu einer größeren Vereinbarkeit von Beruf und Familie führen. Bei der Stadt Neumarkt ist Jürgen Weber zuständig für Kinderbetreuung und Schulen und plant die Umsetzung des Gesetzes.
In einer Mitteilung der Stadt Neumarkt erläutert Jürgen Weber die Maßnahmen und die derzeitige Betreuungssituation. Aktuell gebe es schon die Betreuung der Kleinen von einem bis sechs Jahren in den Kinderkrippen und den Kindergärten, so Weber. Wenn die Kinder dann, mit gerade mal sechs Jahren, in die Grundschule kämen, sei bis dato die Betreuung vorbei. In der Grundschule sei die Ganztagsbetreuung also noch ein ganz wichtiges Thema.
Mit der Neuregelung werde generell von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr - egal ob während der Unterrichts- oder der Ferienzeit - betreut, wird Weber in der Mitteilung zitiert. Wie die Betreuung gestaltet wird, lasse das Gesetz offen.
Derzeit stellt sich die Situation in Neumarkt laut Jürgen Weber so dar: „Wir haben als erstes den gebundenen Ganztag an der Grundschule Bräugasse und an der Theo-Betz-Grundschule. Dort sind die Kinder von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr in dieser Unterrichtsform. Freitagnachmittag, das hat sich herauskristallisiert, wird mit der gesetzlichen Neuregelung kein Unterricht stattfinden. Aber diese Zeit wird vom Personal, das die Kinder an den ersten vier Wochentagen von 12 bis 14 Uhr betreut, miterledigt.“
Zur zweiten Säule der Ganztagsbetreuung gehören die Horte, wo Kinder teilweise bis 17 Uhr betreut werden, so das Schreiben der Stadt. Dort gebe es auch schon die Möglichkeit zur Ferienbetreuung. Derzeit gebe es in Neumarkt drei Horte: an der Grundschule Bräugasse, an der Theo-Betz-Grundschule und momentan am Donauer-Kinderhaus, der jedoch in den geplanten Neubau der Grundschule Woffenbach umgesiedelt werden soll.
Mittagsbetreuung finde aktuell nur an der Grundschule Wolfstein bis 16 Uhr statt. Ab Herbst 2026 werde die Stadt Neumarkt dies an jeder Grundschule bis 16 Uhr anbieten.
Als „spannend“ bezeichnet Weber die Tatsache, dass der Ganztagsanspruch ab Herbst 2026 auch die Ferienbetreuung umfasst. Jedes Kind, das einen Anspruch habe, könne für eine Ferienbetreuung angemeldet werden.
Die Pläne für die Betreuungszeiten in den Ferien sehen vor, dass es in vier Ferienwochen kein Angebot zur Ferienbetreuung geben wird. Das seien in Neumarkt zwei Wochen in den Weihnachtsferien, eine Woche in den Osterferien und eine Woche in den Pfingstferien, so Weber. Während der sechs Wochen Sommerferien werden die Kinder komplett betreut, ebenso während der Herbst- und Faschingsferien - und jeweils eine Woche in den Oster- und Pfingstferien.
Mit der Ferienbetreuung soll an der Grundschule Bräugasse begonnen werden, weil sie laut Weber viele Vorteile bietet: „Sie ist Ganztagsschule und hat eine Mensa vor Ort. Zudem haben wir in der Bräugasse die räumlichen Voraussetzungen, weil es dort schon eine Mittagsbetreuung gibt. Die vier Räume werden zunächst einmal ausreichend sein. Nicht zuletzt eignet sich die Bräugassen-Schule aufgrund ihrer zentralen Lage dafür.“
„Den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben erst einmal die Kinder, die im Schuljahr 2026/27 eingeschult werden“, erläutert Jürgen Weber weiter. Das wachse also sukzessive. Wenn irgendwann der Platz in der Bräugassen-Schule nicht mehr ausreiche, soll die Theo-Betz-Schule für die Ganztagsbetreuung dazugenommen werden. Außerdem gebe es noch die Weinberger Schule, die auch eine Mensa habe.
Obwohl die Stadt die Gebühren für die Mittagsbetreuung angehoben habe, sei sie im Vergleich mit ähnlichen Städten immer noch sehr günstig, so die Mitteilung. „Das alles ist nicht kostendeckend zu betreiben“, sagt Weber. Die Förderung des Freistaats steige zwar ein bisschen, aber mehr nicht. Gute Betreuungsangebote seien allerdings ein Standortfaktor. Wenn man Menschen bewegen wolle, nach Neumarkt zu gehen, sei die Kinderbetreuung ein wichtiger Punkt.
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