
"Vielleicht in 10 oder 15 Jahren"
"Schlag ins Gesicht der Neumarkter": Flitz kritisiert Ehrenbürgerschaft an Ex-OB Thumann
Niemand hat Neumarkts Alt-OB Thomas Thumann so hart kritisiert wie die beiden Stadträte Dieter Ries und Johann Gloßner. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt arbeiten sie sich an ihm ab.
"Als Schlag ins Gesicht der Wähler und der Menschen in dieser Stadt", bezeichnen die beiden Flitz-Stadträte in einer Mitteilung die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an den Ex-OB Thomas Thumann. Der Stadtrat hatte ihm diesen Titel einen Tag nach dessen letzten Arbeitstag im Rathaus zuerkannt.
Ries und Gloßner werfen Thumann "Arroganz gegenüber den Kritikern" vor. Statt Kritik ernst zu nehmen und einen Konsens zu erreichen, betrachtete er Kritik als persönlichen Angriff, so Flitz-Stadtrat Dieter Ries. Obwohl Thumann als amtierender OB angetreten sei, wurde er mit einem Stimmenverlust von über 20 Prozent abgewählt.
Die Leuchtturmprojekte kamen nicht an
Die "Leuchtturmprojekte" seien bei sehr vielen Bürgern nicht so gut angekommen, so Flitz-Stadtrat Johann Gloßner, Als Beispiel nennt er die "Klatsche beim Bürgerentscheid zum Stadtpark". Auch die öffentliche Meinung zum neuen Feuerwehrzentrum an der Freystädter Straße hat nach Gloßner Einschätzung zum massiven Stimmenverlust beigetragen.
Dazu kämen viele andere Dinge, die Ries aufzählt: Das Bögl-Einkaufszentrum "Neuer Markt", der Verkauf des Grundstücks am Alten Kanalhafen, wo die Stadt nach Ries Auffassung Wohnungen errichten hätte können. Weiter nennt Ries das "Haus des Engagements" in Pölling und der "rücksichtslose Umgang von Natur und Umwelt", insbesondere bei der Ausweisung von Gewerbegebieten.
Dazu kämen noch viele kleinere Sachen, etwa der dauerhaft beschränkte Zugang in Rathaus, Einwohnermeldeamt, Passamt oder "Nichtgespräche" mit Beschwerdeführern. Nach Auffassung der beiden Flitz-Stadträte sind viele Mosaiksteinchen zusammengekommen, die letztendlich zur Abwahl von Thumann geführt hätten.
"Wir glauben deshalb nicht, dass Thumann die Ehrenbürgerwürde verdient hat", so Ries und Gloßner. "Schon gar nicht in seinem Alter. Wenn, dann hätte man in 10 oder 15 Jahren darüber reden können."
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