Glaube, Gemeinschaft und Theater - das ist das Motto der Jugendlichen, die bei den Passionsspielen ihre Traumrollen verkörpern wollen.
© Lisa Marie Ott
Glaube, Gemeinschaft und Theater - das ist das Motto der Jugendlichen, die bei den Passionsspielen ihre Traumrollen verkörpern wollen.

Theaternachwuchs

Tradition trifft junge Begeisterung: Vorbereitungen für Neumarkter Passionsspiele laufen

Neumarkt - Eine uralte Geschichte und junge Gesichter, die sie wieder aufleben lassen. Die Passionsspiele werden in Neumarkt traditionell alle zehn Jahre auf die Bühne gebracht. Nun soll der Fokus auf dem Nachwuchs liegen: In einer Jugendgruppe bereitet sich die junge Generation auf die Spiele 2029 vor. Was steckt dahinter und was motiviert die Jugendlichen? Wir haben nachgefragt.

Seit über 100 Jahren gibt es die Passionsspiele, junge Gesichter sind herzlich willkommen. Doch bisher wurden sie mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. Das soll die neue Jugendgruppe jetzt ändern. „Wir brauchen Nachwuchs, der Lust hat, mitzuspielen“, meint Christian Püntzner, einer der beiden Leiter. Zusammen mit Johanna Schneidewind betreut er den Nachwuchs. Die beiden haben bereits zentrale Themen festgelegt, mit denen sich die Gruppe beschäftigen wird: Glaube, Gemeinschaft und Theater.

Hauptsache Spaß

„Das Wichtigste ist, dass es den Jugendlichen Spaß macht“, betont Püntzner. Daher sollen sie auch ihre eigenen Programmvorschläge einbringen können.

„Ich lasse mich überraschen“, meint Teilnehmerin Magdalena. Die 14-Jährige hat bereits Erfahrungen auf der Bühne gemacht. Bei den Passionspielen 2019 spielte sie im Volk mit. „Es sind alle sehr nett“, berichtet sie. „Und es ist auch lustig.“ Sie erinnert sich an einen Moment aus dem letzten Jahr: „Da hat ein Esel auf die Bühne gemacht – mitten in der Aufführung.“

Johanna Schneidewind (27) und Christian Püntzner (30) bereiten die Jugendlichen optimal auf die Passionsspiele 2029 vor.

Johanna Schneidewind (27) und Christian Püntzner (30) bereiten die Jugendlichen optimal auf die Passionsspiele 2029 vor. © Lisa Marie Ott

Lustige Erfahrungen sammeln und neue Freunde finden – das brachte sie dazu, sich der neuen Jugendgruppe anzuschließen.

Beim ersten Treffen lernten sich die zwölf Jugendlichen nun gegenseitig kennen und stellten gemeinsam eine Szene aus den Passionsspielen nach – die Auferstehung Jesu. Im weiteren Verlauf der Gruppenstunden seien auch Kooperationen mit Theatergruppen geplant, verrät Christian Püntzner. „Vielleicht gehen wir auch gemeinsam in eine Vorstellung.“

Theaterluft will auch Jonas (17) schnuppern. Ein Großteil seiner Familie sei bereits in die Spiele involviert, erzählt er. Nachdem er letztes Mal als Zuschauer dabei gewesen sei, wolle er nun aktiv mitgestalten. Seine Traumrolle hat er bereits im Visier: ein Römer. „Ich bin sehr geschichtlich interessiert“, meint er. Wenn er schon mitmache, dann richtig.

Auch Magdalena (14) hat ihre Lieblingsrolle schon gefunden: Maria Magdalena. „Wir tragen sogar den gleichen Namen“, meint sie lachend.

Casting folgt im Jahr 2027

Ob die Jugendlichen ihre Traumrolle tatsächlich ergattern, hängt von den Castings im Jahr 2027 ab. Erst dann entscheidet sich, welchen Charakter sie in den Proben 2028 und der finalen Aufführung 2029 verkörpern werden. Noch sind es aber drei lange Jahre bis zum großen Tag. Ob man so lange motiviert bleibe?

„Ich glaube schon, dass ich standhaft dabei sein werde“, meint Jonas. Schließlich sei das Event eine Tradition. „Es ist wichtig, dass man das weiterführt.“

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