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Was am dringendsten gebraucht wird: Neumarkter Unternehmer schicken Hilfsgüter in die Ukraine

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15.4.2022, 10:56 Uhr
Manfred Kaiser (li.) und Timo Burger aus Neumarkt sind bei der Unternehmergruppe dabei, die Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. 

© Burgis Manfred Kaiser (li.) und Timo Burger aus Neumarkt sind bei der Unternehmergruppe dabei, die Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. 

Die erschütternden Kriegsbilder aus der Ukraine von all dem Leid, der Zerstörung und den flüchtenden Kindern, Frauen und Alten – sie brachten eine Gruppe Neumarkter Unternehmer dazu, dringend benötigte Hilfstransporte an die polnisch-ukrainische Grenze zu organisieren.

Ihre Whatsapp-Gruppe "Distanz-Seidl", die in den Anfängen der Corona-Epidemie entstanden ist, stellte eine Aktion auf die Beine: So kam schnell ein Netzwerk aus Freunden und Unternehmern zusammen, um unbürokratisch zu helfen. "Es war uns allen klar, dass wir sofort etwas tun müssen", sagt Manfred Kaiser von "Kaiser Biogenuss".

An die polnisch-ukrainische Grenze

Er hat selbst schon mit angepackt und sich vor Ort ein Bild machen können. Die ersten Hilfsgüter wurden im Kleintransporter in die polnisch-ukrainische Grenzregion nach Przemyśl. "Aber wir mussten schnell erkennen, so können wir die benötigten Mengen nicht schnell und effektiv genug liefern", so Kaiser.

In der polnischen Grenzstadt Przemyśl trifft täglich ein Strom Tausender flüchtender Frauen, Kinder und Alten ein. Die Erstversorgung vor Ort übernehmen hauptsächlich ehrenamtliche Helfer. So werden die ankommenden Flüchtlinge unter anderem von der ansässigen Hotel- und Gastronomieschule mit einer warmen Mahlzeit versorgt. "Wir haben zu der Schule einen engen Kontakt hergestellt und helfen dort mit Lebensmitteln. Außerdem wird in Przemyśl von Helfern der Weitertransport von Hilfsgütern direkt in die Ukraine organisiert", sagt Kaiser.

Wöchentlich fünf Paletten

Das Non-Profit-Netzwerk besteht aus den Neumarkter Akteuren Auto Bierschneider, Bäckerei Plank, Bürgerstiftung Neumarkt, Burgis Knödelliebe, Kaiser Biogenuss, Lions Club Neumarkt, Petry AG und dem Logistikunternehmen Dachser. So können jede Woche fünf Paletten dringend benötigter Hilfs- und Lebensmittel an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert werden.

In enger Absprache mit den Helfern vor Ort in Polen wird nur das, was gerade am nötigsten gebraucht wird, besorgt und geliefert, darunter Milchprodukte, Süßigkeiten für die Kinder, Wurstwaren sowie Verbandsmaterialien und Medikamente.

Teils zum Selbstkostenpreis

Dabei stützt sich das Netzwerk auf seine Kontakte in den Lebensmitteleinzelhandel, die es ermöglichen, Hilfsgüter günstig einzukaufen. "Manche Händler unterstützen uns und geben die angefragten Sachen zum Selbstkostenpreis ab", sagt Manfred Kaiser.

Kaiser bittet um Spenden: Lions Hilfswerk Neumarkt i.d.OPf., Stichwort: Ukraine Hilfe Lukas, IBAN: DE12 7605 2080 0008 1939 22. BIC: BYLADEM1NM1, oder Flüchtlingshilfe-Konto der Bürgerstiftung Region Neumarkt, Raiffeisenbank Neumarkt, IBAN DE03 7606 9553 0301 0606 00, BIC: GENODEF1NM1. Spendenquittungen können ausgestellt werden.

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