
Startschuss an Berufsschule
Weniger Verkehrstote, weniger Raser: Darum geht es bei der Verkehrssicherheitswoche
Den Auftakt der schon seit Jahren stattfindenden Verkehrssicherheitswoche in der staatlichen Berufsschule in Neumarkt machten Polizeihauptkommissar Martin Schlaffer von der Polizeiinspektion Neumarkt und Rechtsanwalt Jürgen Mederer. Schulleiter Albert Hierl stellte das Motto „Vorsicht im Straßenverkehr“ vor, das bis zum 29. Februar täglich aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet und angesprochen wird.
Vergangenes Jahr sechs Unfalltote
Vornehmlich gilt es, die Zahl der Unfalltoten zu reduzieren. „Jeder Verkehrstote ist einer zu viel", gab Hierl zu verstehen. Vergangenes Jahr sind im Zuständigkeitsbereich der PI Neumarkt 2475 erfasst worden, davon sechs mit Unfalltoten. Bundesweit kamen 2730 Menschen (im Vergleich zum Vorjahr 2782) im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Waren es 1970 noch 21000 Verkehrstote, so ist in der Langzeitbetrachtung ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen.
Schlaffer und Mederer gingen auch auf das Straf- und Zivilrecht ein. „Die wenigsten haben mögliche Forderungen auf dem Schirm“, erklärte der Jurist. Bei Schadensfällen, bei denen Alkohol oder andere berauschende Mittel mit ursächlich sind, haben Versicherungen meist eine Klausel im Vertrag, aus der hervorgeht, dass sie nicht leisten müssen und sich teilweise entstehende Kosten vom Verursacher wieder holen dürfen. Oft seien das sechsstellige Summen, die über 30 Jahre eingefordert werden können.
Ein wichtiger Punkt in Sachen Verkehrssicherheit war neben der Gurt- und Helmpflicht das "Rasen". Eine entsprechend hohe Strafe hat derjenige zu erwarten, der an einem verbotenen Rennen teilnimmt. Wenn es dann noch zu einem Schadensfall mit tödlichem Ausgang kommt, wird nach entsprechender Prüfung sogar von Mord ausgegangen, wie unlängst von einem Gericht bejaht wurde.
Gurt und Helm retten Leben
Polizeihauptkommissar Martin Schlaffer machte anhand von Unfallbildern die Wichtigkeit eines angelegten Gurtes und getragener Helme deutlich. Sie können die Schwere der Verletzungen erheblich reduzieren. An die sogenannten „Schrauber“ appellierte der Polizeibeamte, die Finger vom Aufmotzen ihrer Fahrzeuge zu lassen. Die Betriebserlaubnis erlischt bei unsachgemäßen und undokumentierten Umbauten - bei einem Unfall kann die Versicherung die Leistung einschränken oder verweigern.
Bei der Mitnahme von Freunden im Auto oder auf dem Kraftrad sprachen Schlaffer und Mederer von einer "Garantenpflicht" dem Sozia gegenüber. Andererseits besteht eine Mithaftung, wenn jemand in das Fahrzeug eines betrunkenen Fahrzeugführers einsteigt und es zum Unfall kommt.
Zum Abschluss dieser Auftaktveranstaltung gaben der Jurist, der Vertreter der Polizei und die Schulleitung klar zu verstehen, dass es ein „No go“ sei, Bilder von Unfällen zu machen und gar in die sozialen Medien zu stellen.
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