Zehn-Milliarden-Projekt

"Wir fahrn auf der Stromautobahn": Max Bögl gewinnt erstes Tiefbau-Los für SuedLink

Nicolas Damm

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18.1.2024, 16:16 Uhr
Die SuedLink-Erdkabel werden in der Regel in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Max Bögl verlegt im südlichen Abschnitts die Leerrohre.

© Foto: Firmengruppe Max Bögl Die SuedLink-Erdkabel werden in der Regel in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Max Bögl verlegt im südlichen Abschnitts die Leerrohre.

Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW hat die Tiefbauleistung für die baden-württembergischen Baulose des Energiewende-Großprojekts "SuedLink" nach einer europaweiten Ausschreibung vergeben. Dabei kam auch Max Bögl zum Zuge, wie die Firmengruppe aus Sengenthal (Landkreis Neumarkt) am Donnerstag mitteilte.

Mit Partner aus dem USA

Das Unternehmen führt mit seinen erfahrenen Tiefbauspezialisten im südlichen Los die Bauleistungen zusammen mit seinen Partner, der Firma Michels aus den USA, aus. Das Vergabevolumen für die Baulose liegt bei mehreren hundert Millionen Euro.

Für Max Bögl ist das der erste Großauftrag für SuedLink in Baden-Württemberg. In Bayern führt das Bauunternehmen aktuell bereits Trassenbauarbeiten durch. "Es handelt sich dabei um den Auftakt einer sehr wichtigen Infrastrukturaufgabe für die Energiewende in unserem Land", heißt es dazu in der Pressemitteilung.

Von der Grenze zu Bayern bis nach Bad Friedrichshall

Die SuedLink-Erdkabel werden in der Regel in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Dort wo man Hindernisse wie Straßen und Gewässer kreuzt, kommen geschlossene Bauweisen zum Einsatz. Die nun beauftragten Tiefbauarbeiten umfassen unter anderem die Herstellung und Verfüllung von Kabelgräben und Horizontalbohrungen, Muffengruben und Abspulplätzen für die Kabel sowie Zufahrts- und Schwertransportstraßen.

Die Baulose erstrecken sich jeweils über knapp 40 Kilometer und umfassen den Abschnitt von der Bundeslandgrenze zu Bayern bis nach Bad Friedrichshall. „Wir treiben SuedLink voran und schaffen alle Voraussetzungen für den beschleunigten Bau“, betonte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW. „Mit der Vergabe der Baulose und den vorliegenden Genehmigungen können wir erste Baumaßnahmen vorziehen, um mit dem Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses ab Herbst 2024 den kompletten Trassenbau zu starten.“

Verlegung der Leerrohr-Anlage

Stefan Bögl, Vorstandsvorsitzender Firmengruppe Max Bögl: „Wir freuen uns, mit dem Verlegen der Leerrohranlage einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten zu können. Durch unsere Erfahrungen im Trassenbau und die große eigene Wertschöpfung können wir dem Auftraggeber eine hohe Qualitäts- und Termintreue garantieren.“

SuedLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende und wird ab Ende 2028 als Gleichstrom-Erdkabelverbindung die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Die Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und Tennet realisiert.

Tennet ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg. TransnetBW hat inzwischen nahezu alle SuedLink-Abschnitte in die letzte Phase des Genehmigungsverfahrens gebracht und schafft die Grundlagen für den Bau.

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