Entscheidung fällt im Juni

Fränkischer Ort ist nominiert: Wird Meinheim Deutschlands schönstes Dorf 2023?

Stefan Blank

Region/Bayern

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3.1.2023, 12:12 Uhr
Nun peilt Meinheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auch Gold auf Bundesebene an.

© AELF, NN Nun peilt Meinheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auch Gold auf Bundesebene an.

Wie schön ist ein Dorf und wie entwickelt es sich? Alle drei Jahre geht in Deutschland ein Wettbewerb über die Bühne, der 1961 noch unter dem Namen "Unser Dorf soll schöner werden" startete und heute "Unser Dorf hat Zukunft" heißt - erst in den Kreisen, dann im Bezirk, im Bundesland und schließlich auf Bundesebene.

Im Juni 2023 ist es wieder soweit. Eine Jury wird Dörfer in den Gold-Status erheben beziehungsweise mit Silber oder Bronze prämieren. Genau unter die Lupe nehmen werden die Fachleute dann auch die drei bayerischen Gold-Dörfer, die 2022 ausgezeichnet wurden: Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau, Meinheim in Weißenburg-Gunzenhausen und Zedtwitz im Kreis Hof. Insgesamt hatten sich übrigens an dem Wettbewerb 168 Dörfer im Freistaat beworben.

Die Meinheimer nahmen bei der Bayerischen Preisverleihung in Veitshöchheim den Gold-Status entgegen.

Die Meinheimer nahmen bei der Bayerischen Preisverleihung in Veitshöchheim den Gold-Status entgegen. © Reger/StMELF

Deutschlands schönste Dörfer: "Was ist zu tun?"

Punkte gab es laut bayerischem Landwirtschaftsministerium für nachhaltige Entwicklungskonzepte, die Zusammenarbeit im sozialen und kulturellen Bereich im Dorf, Baugestaltung und Bauentwicklung, Grüngestaltung und Grünentwicklung sowie Ökologie und wirtschaftliche Initiativen. Auf Bundesebene sieht es ähnlich aus. "Im Mittelpunkt steht das Engagement der Dorfgemeinschaft nach dem Motto Was haben wir bislang erreicht – Was wollen wir für die Zukunft – Was ist zu tun?", heißt es aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium.

Wichtig dabei sei: Wie hat sich das Dorf als Ganzes weiterentwickelt. Die Leistungen würden "vor dem Hintergrund der jeweiligen individuellen Ausgangslage und der Möglichkeiten der Einflussnahme der Dorfgemeinschaft auf die Dorfentwicklung" bewertet. "Entscheidend ist nicht das Entwicklungsniveau, sondern wie sich das Dorf durch das Engagement der Menschen vor Ort verändert hat."

Da Auernhofen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zur Gemeinde Simmershofen gehört, hat Bürgermeister Florian Hirsch (rechts) den Sonderpreis in Empfang genommen - er selbst lebt übrigens in Auernhofen.

Da Auernhofen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zur Gemeinde Simmershofen gehört, hat Bürgermeister Florian Hirsch (rechts) den Sonderpreis in Empfang genommen - er selbst lebt übrigens in Auernhofen. © Reger/StMELF

Im Zentrum stünden Antworten auf die Aussagen: "Unser Dorf hat Zukunft, weil wir Ziele und Konzepte entwickeln, wirtschaftliche Initiativen unterstützen und zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen", "Unser Dorf hat Zukunft, weil wir sozial engagiert sind und dörfliche kulturelle Aktivitäten entfalten" und "Unser Dorf hat Zukunft, weil wir wertschätzend und sensibel mit unserer Baukultur und der Natur und Umwelt umgehen".

Den Gold-Dörfern winken übrigens 15.000 Euro, für Silber gibt es 10.000 Euro und für Bronze 5000 Euro, heißt es aus dem Ministerium. Übergeben werden die Preise bei einem Fest an der Internationalen Grünen Woche am 26. Januar 2024 in Berlin. Im Frühjahr 2024 dürfen die Verantwortlichen der Sieger-Dörfer zum Bundespräsidenten, dem Schirmherren des Wettbewerbs, ins Schloss Bellevue.

Die Auernhöfer freuten sich über Silber im Freistaat.

Die Auernhöfer freuten sich über Silber im Freistaat. © Reger/StMELF

Doch wie sieht so ein Gold-Dorf aus? Beispiele gibt es noch genug. Die Sieger aus dem Jahr 2019 hießen Basberg (Landkreis Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz), Bollstedt (Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen), Bötersen (Rotenburg/Wümme, Niedersachsen), Dissen (Spree-Neiße, Brandenburg), Gestratz (Lindau, Bayern), Lückert (Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen), Rumbach (Südwestpfalz, Rheinland-Pfalz) und Schaephuysen (Kleve, Nordrhein-Westfalen). Gold nach Franken ging zuletzt 2013: an Mürsbach im Landkreis Bamberg und Sommerach im Landkreis Kitzingen.

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