
Illumination an zehn Tagen im Mai
Historische Altstadt von Bad Windsheim soll eindrucksvoll leuchten
Eine „temporäre Illumination“ wird in der Zeit vom 6. bis 15. Mai in der Bad Windsheimer Altstadt zu bestaunen sein. Den Auftrag zu der Beleuchtungsaktion hat der Stadtrat vergeben, nachdem Diplom-Ingenieur Michael Müller die Möglichkeiten des Projekts vorgestellt hatte.
Die geschätzt 15.000 bis 19.000 Euro teure Aktion wird zu 80 Prozent aus dem Förderprogramm „Innenstädte beleben“ bezuschusst. Bürgermeister Jürgen Heckel möchte mit dem Projekt dazu beitragen, „eine gewisse Aufbruchstimmung zu schaffen in der Bevölkerung, auch im Hinblick auf die Landesgartenschau“.
Sinn, Zweck und Ablauf
Michael Müller befasst sich an der Fakultät Design der Hochschule Coburg mit dem Themenbereich „Lichtdarstellung, Lichtgestaltung, Lichtplanung“. Bereits Ende vergangenen Jahres war er zu Gesprächen und einem Stadtrundgang in Bad Windsheim gewesen. Anhand eindrucksvoller Fotografien, entstanden bei vergleichbaren Projekten, erläuterte Müller im Stadtrat Sinn, Zweck und Ablauf derartiger Beleuchtungsprojekte.

Die Ausgangslage in vielen Städten und Gemeinden beschrieb Michael Müller wie folgt: „Die Stadtwerke machen es sehr gut beim Sicherheitslicht, doch es fehlt das atmosphärische Licht.“ Der übliche Einsatz von Natriumdampflampen führe dazu, dass das menschliche Auge kaum Farben wahrnehmen könne, es erscheine alles in Grau und Orange. Müllers Zielsetzung ist eine andere: „Man sollte Gebäude in der Nacht so sehen, wie man sie auch am Tage sieht“ – und dies mit geringerem Licht- und damit Energieeinsatz.
Was ist mit der Lichtverschmutzung?
Zuweilen sei im Hinblick auf die Leistung der eingesetzten Leuchtkörper nur ein Zwanzigstel der vormaligen Wattage erforderlich, sagte Müller. Dies wiederum veranlasste Georg Gerhäuser (CSU) zu der Aussage: „Die Fraktionen machten sich Gedanken über Lichtverschmutzung, aber die nehmen Sie ja eher raus.“

Den allermeisten Ratsmitgliedern gefiel denn auch, was sie hörten und sahen. Lediglich Sebastian Göttfert (Grüne) sieht das Thema Lichtverschmutzung kritischer und stimmte gegen die Auftragsvergabe.
Fünf Kilometer Kabel
In Bad Windsheim werde man im Mai zirka 250 Lichtpunkte setzen und hierzu fünf Kilometer Kabel verlegen, kündigte Michael Müller an und machte zugleich deutlich: „Es kommt nicht darauf an, Schönes zu beleuchten, sondern Tagessichtachsen in Lichtachsen zu verwandeln.“

Als potenzielle Objekte der atmosphärischen Beleuchtung nannte er Architekturbausteine, Wahrzeichen, Straßen und Wege, aber auch Vegetation. Die temporäre Beleuchtung und die gewonnenen Erkenntnisse könnten denn auch als Grundlage für eine eventuelle „feste Illumination“ herangezogen werden.
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